Progress M-27M soll ins Meer fallen Russland erwartet unkontrollierten Absturz von Raumfrachter

Moskau · Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos hat den Zeitpunkt für den unkontrollierten Absturz des Raumfrachters Progress M-27M auf den 8. Mai präzisiert. Demnach soll der defekte Transporter an diesem Freitag zwischen 0.23 Uhr und 20.55 Uhr MESZ in die Erdatmosphäre eintreten, teilten die Experten am Mittwoch in Moskau mit.

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Foto: ap

Den aktuellen Berechnungen zufolge werde das mehr als sieben Tonnen schwere Raumschiff vermutlich östlich von Neuseeland über dem Pazifik fast vollständig verglühen, hieß es.

Bauteile aus Titan oder Edelstahl werden nicht schmelzen. Ob Trümmer eventuell auf bewohntes Gebiet fallen, könne nicht mit Sicherheit gesagt werden, meinte ein namentlich nicht genannter Roskosmos-Mitarbeiter. Die Progress drehe sich um die eigene Achse und könne noch den Kurs ändern. "Falls das Gebiet eines Staates getroffen würde, könnte die Frage von Schadenersatz aufkommen", sagte der Experte der Agentur Interfax zufolge. Zuletzt war der 9. Mai als wahrscheinliches Datum für den Absturz genannt worden.

Der Transporter mit rund 2,4 Tonnen Nachschub für die sechsköpfige Mannschaft der Internationalen Raumstation ISS hatte nach dem Start in der vergangenen Woche die vorgesehene Umlaufbahn verfehlt. Die Panne war wohl von einer defekten Trägerrakete ausgelöst worden.

In den vergangenen Jahren waren wiederholt Raumsonden und Satelliten abgestürzt und nur teilweise in der Erdatmosphäre verglüht. Meist stürzten die restlichen Trümmer ins Meer. Im August 2011 jedoch fielen Teile eines Frachters vom Typ "Progress 12 M-12" auf das Altai-Gebirge in Russland. Damals warnten die Behörden Anwohner vor radioaktiver Strahlung an niedergegangenen Trümmern.

(dpa)
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