Polarlichter fotografiert Raumsonde Juno liefert spektakuläre Bilder der Jupiter-Pole

Washington · Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat erstmals Fotos vom Nordpol des Jupiter veröffentlicht. Astronomen zeigten sich begeistert von den detaillierten Aufnahmen, die den Gasriesen in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen.

Das sind die Juno-Bilder der Jupiter-Pole
6 Bilder

Das sind die Juno-Bilder der Jupiter-Pole

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Die von der Raumsonde Juno gelieferten Bilder seien mit nichts vergleichbar, was "wir bisher gesehen haben oder uns vorstellen" könnten, sagte der leitende Wissenschaftler der Mission, Scott Bolton. So zeigten die Bilder, dass die nördliche Polarregion des Jupiter stürmischer sei als gedacht und farblich blauer als der Rest des Planeten wirke.

Die Nasa veröffentlichte am Freitag gleich eine Reihe von Nahaufnahmen, die Juno vergangene Woche geschossen hatte, als sie sich der Wolkenobergrenze von Jupiter auf bis zu 4000 Kilometer näherte. Beim Flug von Pol zu Pol sammelte die solarbetriebene Sonde Daten mithilfe ihrer Instrumente, zudem schickte Juno einzigartige Bilder von den Polarlichtern (genauer: Südlichtern) des Jupiter, die als die hellsten im Sonnensystem gelten.

Infrarotaufnahmen von den beiden Polen des Riesenplaneten zeigten warme und heiße Punkte, erklärte Alberto Adriani vom Astrophysischen Institut in Rom. Zudem konnte die Forschungssonde Schallwellen aufnehmen, die der Jupiter aussendet. Wissenschaftlern sind diese Wellen seit den 50er Jahren bekannt, sie konnten jedoch noch nie aus so geringer Entfernung analysiert werden.

Raumsonde Juno hatte Ende August ihre größte Annäherung an den Jupiter erreicht. Dabei gelangte sie näher an den Gasriesen heran als jemals eine Sonde zuvor.

Juno war Anfang Juli nach einer fast fünfjährigen Reise in den Orbit des Jupiter eingetreten. Mit der Mission will die Nasa Erkenntnisse über die Ursprünge des Solarsystems gewinnen. Juno wird nun die verschiedenen Schichten des Riesenplaneten vermessen, um deren Zusammensetzung zu erforschen.

Die Forscher erhoffen sich Aufschluss über die Gründe für die extremen Winde auf dem Jupiter sowie zur Frage, ob der Gasplanet einen festen Kern hat. Außerdem will die Nasa den Großen Roten Fleck auf dem Jupiter erforschen - einen gigantischen Sturm, der seit Jahrtausenden wütet und sogar von der Erde aus mit einem Hobbyteleskop sichtbar ist.

(AFP)
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