Trostworte nach Raumfähren-Unglück Schreiben aus Deutschland, Israel und Indien

Jerusalem/Berlin/Paris (rpo). Die Katastrophe der US-Raumfähre Columbia hat weltweit Trauer und Entsetzen ausgelöst. Nicht nur aus Deutschland, Israel und Indien kamen tröstende Worte.

"Erneut hat ihr Land schmerzlich erfahren müssen, dass die Erforschung des Weltraums mit menschlichen Opfern verbunden sein kann", schrieb Bundeskanzler Gerhard Schröder in einem am Samstag vom Bundespresseamt veröffentlichten Telegramm an US-Präsident George W. Bush.

"Mit Entsetzen habe ich von dem schrecklichen Unglück erfahren, bei dem heute alle sieben Astronauten der Raumfähre Columbia ums Leben gekommen sind", schrieb Schröder an Bush. "Ich möchte Ihnen und dem amerikanischen Volk mein tief empfundenes Beileid aussprechen und Sie bitten, den Familien und Angehörigen der bei dem Absturz getöteten mutigen Männer und Frauen meine aufrichtige Anteilnahme zu übermitteln."

"Der Staat Israel und seine Bürger stehen in dieser schweren Stunde den Familien der Raumfahrer, der Familie von Ilan Ramon und dem amerikanischen Volk sowie seiner Regierung zur Seite", teilte das Büro des Ministerpräsidenten Ariel Scharon mit. Der ehemalige Staatspräsident Eser Weizman, der bis zuletzt per E-Mail in Kontakt mit Ramon gestanden hatte, äußerte sich im Rundfunk sehr betroffen über das Unglück. Ramon war der erste israelische Astronaut im All.

Israel hatte Ramons Reise ins All Mitte Januar euphorisch als "großen Schritt für Israel" gefeiert. Der Kampfpilot und Vater von vier Kindern schickte seiner Frau am Freitag die letzte E-Mail aus dem All. "Obwohl hier alles so überwältigend ist, kann ich es nicht erwarten, Euch wiederzusehen und in die Arme zu schließen", schrieb Ramon. Besonders bestürzt reagierten die Schüler eines Gymnasiums in Kiriat Mozkin, die wegen eines wissenschaftlichen Projekts in ständigem Kontakt mit dem israelischen Astronauten gestanden hatten. "Wir sind hier (in Israel) an sehr schlimme Dinge gewöhnt, aber dies ist wirklich eine große Katastrophe", sagte Schulleiterin Marga Segal. Die Föderation Jüdischer Gemeinden in Prag reagierte erschüttert auf die Katastrophe.

Trauer auch in Indien: Mit Blick auf die aus Indien stammende Astronautin Kalpana C. Chawla sagte Wissenschaftsminister Murli Manohar Joshi am Samstag: "Das ist ein unersetzlicher Verlust. Ich teile den Schmerz mit allen Landsleuten." Experten müssten in Zukunft besondere Sorgfalt darauf verwenden, dass sich solche Unfälle nicht wiederholen könnten, forderte Joshi. Das berichtete die indische Nachrichtenagentur UNI.

"Bestürzt über den Verlust an Menschenleben" äußerte sich auch der Chef der europäischen Raketen-Gesellschaft Arianespace, Jean Yves Le Gall, in Paris. "Das war nicht nur ein Raumschiff, sondern eine bemannte Raumfähre."

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