Technische Premiere Über das Internet gebauter Studentensatellit gestartet

Darmstadt (rpo). Europäische Studenten haben über das Internet einen Satelliten entworfen und gebaut. Am Donnerstagmorgen bestätigte die europäische Raumfahrtagentur ESA in Darmstadt, dass der Satellit ins All gestartet ist.

 Der von europäischen entwickelte Satellit auf seiner Reise ins All.

Der von europäischen entwickelte Satellit auf seiner Reise ins All.

Foto: ddp, ddp

Der Satellit SSETI-Express an Bord einer russischen Trägerrakete Kosmos-3M wurde planmäßig um 8.52 Uhr vom Kosmodrom Plesetsk in Russland in den Himmel geschossen.

SSETI steht für Student Space Exploration und Technology Initiative (Weltraumexplorations- und -technologie-Initiative für Studenten). Gebaut wurde ein Satellit für die niedere Erdumlaufbahn, der laut ESA in Gestalt und Größe einer Waschmaschine ähnelt und 62 Kilogramm wiegt. Sobald SSETI-Express seine Umlaufbahn erreicht hat, soll er drei winzige Picosatelliten mit einem Gewicht von jeweils etwa einem Kilo aussetzen.

Bei der Aussetzung der Picosatelliten handele es sich um eine Premiere für den gesamten Raumfahrtsektor. Der SSETI-Express fungiere als Prüfstand für zahlreiche Bauformen - beispielsweise für ein so genanntes Kaltgas-Lageregelungssystem. Zudem soll er Bilder von der Erdoberfläche liefern sowie als Funk-Transponder dienen.

Das Projekt stand unter Federführung des ESA-Büros für Bildung. 23 Studententeams verschiedener Disziplinen aus 23 europäischen Universitäten waren beteiligt. Die Zusammenarbeit erfolgte über das Internet. Vom Beginn der Arbeiten bis zur Flugbereitschaft verstrichen laut ESA nur 18 Monate. Damit dürfte es sich um das "am schnellsten durchgeführte Projekt zur Entwicklung und Konstruktion eines Satelliten aller Zeiten" handeln, wie die Raumfahrtagentur mitteilte.

(ap)
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