Astronauten reparieren die Raumstation Weltraumschrott zwingt ISS zu Ausweichmanöver

Berlin/Houston · Ausweichmanöver im All: Wegen heranrasenden Weltraumschrotts hat die Internationale Raumstation ISS ihre Flughöhe ungeplant verändern müssen. Die Crew habe in der Nacht den Düsenantrieb eines russischen Frachters aktiviert, der am Vortag am Außenposten der Menschheit festgemacht hatte, und sich in eine andere Umlaufbahn begeben, teilte das Kontrollzentrum bei Moskau am Donnerstag mit.

ISS-Astronauten zeigen Bilder der Erde bei Nacht
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Damit dürften die umherrasenden Trümmer des US-Satelliten Iridium-33 keine Gefahr mehr sein, sagte ein Sprecher der Agentur Interfax zufolge. Die ISS bewegt sich derzeit in 405 bis 429 Kilometer Höhe um die Erde.

Die Raumstation muss immer wieder Trümmern aufgegebener Satelliten ausweichen - auch in diesem Jahr gab es bereits mehrere Manöver. Tausende Splitter mit einem Durchmesser von wenigen Zentimetern rasen mit Geschwindigkeiten von bis zu 28.000 Kilometern pro Stunde durch den Weltraum. Auf der ISS arbeiten derzeit drei russische Kosmonauten, zwei US-Astronauten und ein japanischer Raumfahrer.

Ausstieg geplant

Die Besatzung der ISS bereitet sich unterdes auf einen weiteren "Weltraumspaziergang" vor. Die US-Amerikanerin Sunita Williams und der Japaner Akihiko Hoshide wollen am Donnerstagmittag (13.15 Uhr) die Station für etwa sechseinhalb Stunden verlassen, um ein Ammoniak-Leck an einem Radiator des Wärmekontrollsystems zu beseitigen, wie das Nasa-Kontrollzentrum in Houston im Bundesstaat Texas ankündigte.

Es ist der dritte Ausstieg in den freien Raum des gemischten Duos, das zusammen mit dem Russen Juri Malentschenko Mitte Juli auf die Umlaufbahn gekommen war. Am 30. August und am 5. September hatten Williams und Hoshide bereits eine defekte Stromverteilerbox ausgetauscht.

(APD)
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