Mountain View Weltraumteleskop "wieder stabil"

Mountain View · Das technische Problem des Raumfahrzeugs "Kepler" ist behoben.

Das Weltraumteleskop "Kepler" hat den tagelangen Notfallmodus überstanden. "Es war ein langes Wochenende für Kepler und das Team, aber das Raumfahrzeug ist wieder in Ordnung! :)", twitterten Nasa-Wissenschaftler des Ames-Research-Centers in Moffett Field (Kalifornien) am Montag. "Das Raumfahrzeug ist wieder in einem stabilen Zustand. Seine Kommunikationsantenne zeigt zur Erde und ermöglicht, dass telemetrische und historische Daten zum Boden gelangen", teilte der Leiter der "Kepler"-Mission, Charlie Sobeck, mit. Nun würden die neuen Daten von "Kepler" gründlich geprüft, um zu sehen, ob es "gesund genug für den wissenschaftlichen Modus ist". Das Teleskop der US-Raumfahrbehörde Nasa umrundet die Erde und schaut nach fernen Planeten.

Der Notfallmodus des Weltraumteleskops war Ende vergangener Woche bei einem planmäßigen Kontaktversuch festgestellt worden. Die Kommunikation mit "Kepler" ist wegen der Entfernung schwierig. Ein Signal brauche 13 Minuten, um zur Raumsonde und zurückzugelangen, hieß es auf der Internetseite der Nasa.

Der nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte "Planetenjäger" war 2009 in die Erdumlaufbahn gebracht worden, um nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu suchen. Seitdem hat "Kepler" über 4700 Hinweise auf ferne Planeten gefunden, von denen bisher mehr als 1040 bestätigt wurden. Im vergangenen Jahr erspähte das Weltraumteleskop den bislang erdähnlichsten Planeten. Er wurde "Kepler-452b" genannt. Laut Nasa war die ursprüngliche Mission von "Kepler" bereits im Mai 2013 wegen eines technischen Problems mit dessen Orientierung abgebrochen worden. Seitdem operiere das Teleskop im begrenzten "K2"-Modus.

Das Wissenschaftsmagazin "Scientific American" ergänzte am Montag, dass "Kepler" kurz vor Beginn einer neuen Phase auf den Notfallmodus umgeschaltet habe. In dieser Phase sollte das Teleskop über ein als "gravitational microlensing" bekanntes Verfahren Jagd auf größere Planeten in weiterer Entfernung von ihren Sternen machen. Parallel zu "Kepler" seien mehrere Teleskope unter anderen in Chile und Australien im Einsatz, die die Messungen des Raumfahrzeugs mit Daten von der Erde unterstützen sollen.

(dpa)
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