Haarpracht Wie entstehen Locken?
Kiel (rpo). Glatze, Afro oder Locken - die Struktur der menschlichen Kopfhaare ist sehr unterschiedlich beschaffen. Während einige Menschen völlig glattes Haar haben, neigt es bei anderen zu Wellen- oder Lockenbildung. Doch wie entstehen eigentlich Locken?
"Die Art der Haarausbildung ist genetisch festgelegt", sagt der Kieler Dermatologe Johannes Müller-Steinmann. Wie sich das Haar formt, hänge maßgeblich vom Querschnitt der Haarwurzel ab. Während Haare von Asiaten einen runden Querschnitt haben und daher sehr glatt sind, neigt das Haar des europäischen Typs meist zum runden bis ovalen Querschnitt. Dadurch ist es glatt bis gewellt.
Die Haare farbiger Menschen weisen dagegen einen asymetrischen Querschnitt auf. "Deshalb kräuselt sich das Haar sehr stark", erläutert Müller-Steinmann. Dieses stark gelockte Haar setze sich bei Kindern in der Regel auch dann durch, wenn nur ein Elternteil diesem Typ entspricht.
Die Struktur könne sich im Laufe des Lebens verändern, betont der Experte. "Das liegt daran, dass die Haare eines Babys wesentlich dünner sind als die eines Erwachsenen", sagt Müller-Steinmann. Wer als Kleinkind glattes Haar hat, könne also später durchaus noch Locken bekommen.
Wer seine Frisur unbedingt entgegen der Natur verändern wolle, sollte allerdings auf chemische Behandlungen wie Dauerwellen oder künstliches Haarglätten verzichten, betont der Fachmann. "Dadurch werden die Eiweiß-Bausteine aufgebrochen, und das Haar wird spröde."