Rätsel des Alltags Wie lang ist ein Meter?

Düsseldorf (rpo). Klafter, Elle, Spann, Schuh, Fuß, Meile, Zoll - so verwirrend waren die Längenein heiten vergangener Jahrhunderte. Einheitlich sollte gemessen werden. Wie aber wurde das Meter definiert?

Und so legte die französische Nationalversammlung 1795 fest, dass der zehnmillionste Teil der Entfernung vom Äquator zum Nordpol die Einheit für alle Vermessungen sein und ein Meter (nach dem griechischen "metron" = Maß) heißen sollte.

1875 trat dann die Internationale Meterkonvention in Kraft, ein unter damals 17 Staaten abgeschlossener Vertrag, der weltweit die Einheitlichkeit aller Längeneinheiten sichern sollte. 14 Jahre später schuf man dann das sogenannte "Urmeter", ein Platin-Iridium-Stab von x-förmigem Querschnitt. Auf diesem Stab brachte man an beiden Enden jeweils drei Striche an.

Maßgeblich für die Entfernung 1 Meter war der Abstand der beiden Mittelstriche, gemessen bei einer Temperatur von 0 C. Kopien davon wurden an alle Mitgliedsstaaten der Meterkonvention verteilt. Das deutsche "Urmeter" liegt heute in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig.

Das Ziel, eine unveränderliche Größe zu schaffen, sahen einige Forscher mit dem Urmeter aber noch nicht erreicht. Das Maß schien ihnen zu ungenau. So schlugen die Physiker Babinet und Maxwell in den 20er Jahren eine optische Meter-Definition mittels einer Wellenlänge vor. Nach ihnen wurde dann ein Meter definiert als das 1553164,13-fache der Wellenlänge des roten Cadmiumspektrums.

1960 folgte eine weitere Definition, die auf der Vakuumwellenlänge des orangefarbenen Lichts basiert, das von Atomen eines Krypton-Isotops ausgesendet wird. Seit 1983 gilt jedoch die Definition, welche die Lichtgeschwindigkeit als Konstante zu Grunde legt: Ein Meter ist die Länge der Strecke, die Licht im Vakuum während der Dauer von 1/299.792.458 Sekunden durchläuft.

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