Was die Welt bewegt Wie wurde New York zu Big Apple?

Düsseldorf (RP). New York wird oftmals auch Big Apple genannt. Doch woher kommt dieser Begriff? Erklärungsversuche gibt es viele. Beschränken wir uns auf einen, zumal er der bekannteste ist: In den zwanziger Jahren schrieb der Sportreporter John J. FitzGerald Kolumnen über Pferderennen im New York Morning Telegraph.

Manhattan aus der Luft
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Foto: AP

In der Einleitung zu seiner Artikelserie, die "Around the Big Apple" hieß und am 18. Februar 1924 erschien, heißt es: "Der Big Apple, Traum eines jeden Burschen, der jemals ein Bein über ein Vollblut geschwungen hat und Ziel aller Reiter. Es gibt nur einen Big Apple und das ist New York".

Hintergrund: FitzGerald soll von afroamerikanischen Stallburschen in New Orleans den Satz aufgeschnappt haben: Wenn ein Rennen in New York gewonnen wird, bekommt der Jockey das "große Geld" und das Pferd den "großen Apfel".

In der Jazzszene der 30er und 40er Jahre gehörte der Begriff zum festen Sprachgebrauch. Wer im "Big Apple" auftrat, hatte es geschafft. In den 50er und 60er Jahren geriet der Begriff fast in Vergessenheit. Bis zum Jahr 1971.

Charles Gillett, der damalige Direktor des New Yorker Fremdenverkehrsbüros, wollte der durch Kriminalität in Verruf geratenen Metropole ein neues Image verschaffen. Er erfand den Spruch "I love New York" (wobei statt "love" ein Apfel steht) — und belebte den "Big Apple" neu. Mit Erfolg: Der Werbefeldzug brachte den erhofften Tourismusboom. Seitdem ist der international bekannte große rote Apfel untrennbar mit New York verbunden.

Eine entsprechende Tafel weist auf den Sportreporter hin, der 29 Jahre dort gewohnt hatte und 1963 verarmt starb.

(RP)
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