Sieben Schafe getötet Wilder Bär soll abgeschossen werden

Frankfurt/Main (rpo). In Deutschland treibt erstmals seit 170 Jahren ein wilder Bär sein Unwesen. Das Tier habe bereits sieben Schafe in Oberbayern getötet, teilte die Polizei in Weilheim mit. Woher der braune Riese genau stammt, ist noch unklar. Sicher ist hingegen, dass er abgeschossen werden soll.

Braunbär wildert in Bayern
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Braunbär wildert in Bayern

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Foto: ddp

Der bayerische Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) sagte am Montagmittag auf einer Pressekonferenz in München, das Tier sei "ganz offensichtlich außer Rand und Band geraten".

Nachdem er am Wochenende auf einer umzäunten Weide bereits sieben Schafe gerissen habe, sei der Bär am Montagvormittag in einen Hühnerstall in Grainau bei Garmisch-Partenkirchen eingedrungen. Das Risiko sei unkalkulierbar geworden. "Der Bär muss raus aus der freien Wildbahn", sagte Schnappauf. Alle Experten hätten deshalb empfohlen, "den Bär zum Abschuss freizugeben".

Jörg Rauer, Bärenexperte der Umweltschutzorganisation WWF in Österreich, pflichtete dem Minister bei: "Er steigert sich immer mehr. Jetzt ist das Fass am Überlaufen." Der junge, männliche Bär stamme aus dem italienischen Trentino, wo es ein Ansiedlungsprojekt gebe, und sei über den Rechenpass und den Arlberg nach Oberbayern gekommen. Auch in Österreich habe er schon Schafe gerissen. Er habe gelernt, dass er in der Nähe menschlicher Siedlungen leichter an Futter kommen könne. Dieses Verhalten lasse er sich nicht wieder abgewöhnen.

Der Bärenexperte Felix Knauer von der Universität Freiburg sagte, es sei jetzt "zu gefährlich, noch lange zu warten". Es sei nicht normal, dass er jedes Schaf reiße. Normalerweise blieben Bären im Wald. Seine Kollegin Petra Kaczensky sagte: "Er agiert sehr unvorhersehbar."

Schnappauf sagte, wenn der Bär in einen Hühnerstall eindringe und die Bäuerin nachschauen wolle, was da los sei, könne niemand sagen, wie sich das Tier verhalte. Der Bär solle jetzt abgeschossen oder lebend gefangen und in ein Gehege gebracht werden.

(ap)
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