Studie: "Medien" können nicht mit Toten reden Wissenschaftler entzaubern angebliche Geisterseher

London (rpo). "Medien" können offenbar nicht mit den Toten reden. Dies haben mit einer ernsthaften wissenschaftlichen Untersuchung britische Forscher gezeigt. Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass die Geisterseher ihre Informationen vielmehr anhand psychologischer Tricks erfahren.

Nach Angaben der Forscher machen die Medien - bewusst oder unbewusst - von eine Reihe einfacher psychologischer Tricks Gebrauch, um Einzelheiten über ihre Kunden herauszufinden und diese dann als "Beweis" für ihre übersinnlichen Kontakte zu präsentieren, wie die britische Tageszeitung "The Times" am Donnerstag berichtete.

Für ihre Studie ließen die Forscher um Richard Wiseman von der Universität von Hertfordshire fünf "Medien" Menschen beurteilen, die in einem anderen Raum saßen. Die "Medien" kannten weder Alter noch Geschlecht oder andere Einzelheiten der Versuchspersonen und mussten diese angeben. Anschließend wurden die Angaben überprüft. Die Trefferquote der "Medien" war dabei nicht höher als bei einem Zufallsgenerator. "Das war der vermutlich strengste Test, der bisher in diesem Gebiet gemacht wurde, und er zeigt: Medien können keinen Kontakt zu den Geistern aufnehmen und akkurate Ergebnisse bringen, wenn sie unter Versuchsbedingungen arbeiten müssen", sagte Wiseman.

Wiseman kommt zu dem Ergebnis, dass sich die "Geisterredner" bei ihren Sitzungen Psycho-Tricks bedienen. So machten sie zum Beispiel oft Aussagen, die auf nahezu jeden zutreffen wie etwa: "Sie haben ein Foto des Verstorbenen, an dem Sie sehr hängen". Eine hohe Trefferquote habe auch der Satz "Sie haben eine Narbe am rechten Knie": Das treffe ungefähr auf jeden dritten Menschen zu, berichtete die "Times".

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort