Seltene Kombinationen wählen Wissenswert: Wie wahrscheinlich ist ein Sechser im Lotto?

Stuttgart (RPO). Die Chancen stehen schlecht, seien wir ehrlich. Und doch spielen Woche für Woche Millionen Deutsche Lotto und hoffen auf den ganz großen Gewinn. Doch wie wahrscheinlich ist ein Sechser statistisch gesehen wirklich?

Das Lotto-Geheimnis
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Foto: ddp

Beim Lottospielen sind die Deutschen erfinderisch. Ob Geburtstage, persönliche Glückszahlen oder Jubiläen - auf der Jagd nach dem Jackpot und einem Leben ohne finanzielle Sorgen taucht so manch durchdachte Zahlenkombination auf den Tippscheinen auf. Auswirkungen auf die Gewinnchancen hat der Einfallsreichtum jedoch nicht.

"Jede getippte Zahlenreihe hat die gleiche Chance auf einen Sechser", sagt Karl Bosch, Professor für Mathematik und Statistik in Stuttgart. Und die ist mit ungefähr 1:14 Millionen nicht besonders groß. Soll es zusätzlich noch die richtige Superzahl sein, sinkt die Wahrscheinlichkeit Bosch zufolge auf etwa 1:140 Millionen.

Der Wissenschaftler wertete für ein Forschungsprojekt in Baden-Württemberg bei einer Ziehung 6 aus 49 insgesamt 7,78 Millionen abgegebene Tippscheine aus. Sein Fazit: "Man kann nicht gegen den Zufall spielen." Allerdings lohne es sich sehr wohl, gegen seine Mitspieler zu tippen.

Vieles wird nie getippt

So stellte Bosch bei seinen Untersuchungen fest, dass viele Spieler die gleichen oder zumindest ähnliche Zahlenreihen ankreuzen. "Unter den 7,78 Millionen analysierten Tippreihen befanden sich nur 4,5 Millionen verschiedene Reihen", sagt der Mathematiker.

Viele mögliche Kombinationen wurden also gar nicht getippt, andere nur sehr selten. Je häufiger eine Zahlenreihe aber auch von anderen Tippern angekreuzt wird, auf desto mehr Köpfe verteilt sich im Fall des Falles der Gewinn.

Die beliebteste Reihe war die Zahlenfolge 1,9,17,25,33,41 - was auf dem Tippschein der Diagonalreihe von links oben nach rechts unten entspricht. Diese Kombination wurde 8700-mal über dem Durchschnitt getippt. Auch andere geometrische Formen wie Horizontal- und Vertikalreihen, Rechtecke sowie buchstabenähnliche Muster standen hoch im Kurs.

"Nicht wählen, was schön aussieht"

"Wer im Lotto seinen Gewinn nicht teilen möchte, sollte also auf alles verzichten, was auf dem Lottoschein schön aussieht", bilanziert Bosch.

Das Gleiche gilt für Geburtstags- und andere Jubiläumszahlen. Vor allem bei Geburtstagsreihen mit der 19 winkt nur selten der erhoffte Geldsegen. Die Zahl, die derzeit bei Erwachsenen für das Geburtstagsjahrhundert steht, ist Bosch zufolge die mit Abstand beliebteste Zahl.

"Wird die 19 gezogen und ist dann noch eine Monatszahl von 1 bis 12 dabei, sind die Quoten grundsätzlich im Keller", erläutert der Statistiker.

Allerdings habe es mit der 19 auch schon sehr hohe Quoten gegeben. In diesem Fall begannen die Lotto-Füchse ihre Tippreihen mit der 19 als der niedrigsten Zahl. Damit handelte es sich um keine klassische Geburtstagsreihe, die Gewinnausschüttung war groß.

(afp)
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