Was die Welt bewegt Wo liegt der Gefrierpunkt von Mineralwasser?

Düsseldorf · Hat Mineralwasser den gleichen Gefrierpunkt wie normales Wasser? Ab welcher Temperatur friert der Sprudel, wenn man einen Kasten Mineralwasser über Nacht im Kofferraum lässt?

Normalerweise liegt der Gefrierpunkt von Wasser bei Null Grad Celsius. "Kühlt man es behutsam ab, kann Wasser jedoch auch unterhalb dieser Temperatur flüssig bleiben", sagt Thomas Hens, Bereichsleiter Qualitätsmanagement/Produktentwicklung der Firma Gerolsteiner Brunnen in Gerolstein.

"Der Gefrierpunkt eines kohlensäurehaltigen Mineralwassers ist gegenüber dem Gefrierpunkt eines kohlensäurefreien, destillierten Wassers leicht erniedrigt. Der Gefrierpunkt sinkt umso stärker, je mehr Mineralien und Kohlensäure im Wasser enthalten sind."

Ab welcher Temperatur die Vereisung einsetzt, kann nach Angaben des Chemikers nicht eindeutig beantwortet werden. "Im Experiment konnte unterkühltes und somit noch flüssiges Wasser bis etwa minus acht Grad Celsius erhalten werden." Geringste Störungen - es reichten auch schon Kratzer auf der Innenseite der Flasche - könnten dann jedoch zu einer schnell wachsenden Vereisung führen.

"Wir haben festgestellt, dass Wasser, je mehr Kohlendioxid enthalten ist, bei tieferen Temperaturen unter Null Grad Celsius nicht einfriert", sagt Ingo Vialon von der Selters Mineralquelle in Löhnberg. "Unsere Beobachtung: Bei einem Kohlendioxidgehalt-Gehalt von 7,5 Gramm pro Liter (Mittelwert der Löslichkeit bei 20 Grad) kann die Flasche ohne einzufrieren minus vier bis minus fünf Grad überdauern. Ab etwa minus sechs Grad würde die Flasche somit im Gefrierschrank platzen."

Öffnet man eine unterkühlte Flasche, wird der Kohlendioxidgehalt reduziert. Die Flüssigkeit ist wieder den normalen Druckverhältnissen ausgesetzt. Da das Mineralwasser Minusgrade aufweist, friert es sofort von oben nach unten durch und vereist.

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