Weltweite Studie Wovor die Menschen am meisten Angst haben

Nürnberg (RPO). Tod, Krankheiten und Terror zählen zu den größten Ängsten der Menschheit. Die Studie des Nürnberger Marktforschungsunternehmens GfK fördert allerdings große nationale Unterschiede zu Tage. Schweden und Bulgaren sind demnach die größten Angsthasen, ganz im Gegensatz zu Amerikanern und Briten.

Während in Schweden und Bulgarien mehr als jeder Zweite Angst vor einem Todesfall oder einer Erkrankung in der Familie hat, sind die Bürger in den USA mit 16 Prozent und in Großbritannien (12 Prozent) diesbezüglich am gelassensten. Die Deutschen liegen mit 39 Prozent im oberen Mittelfeld.

Auf Platz zwei der persönlichen Ängste rangiert die Furcht vor einer finanziellen Krise, etwa durch den Verlust des Arbeitsplatzes. Diese Angst äußerte etwa jeder Zehnte der Befragten. Dabei führen die Griechen die Tabelle mit 24 Prozent an, gefolgt von den Ungarn mit 20 Prozent. In Deutschland spielt diese Furcht nur für 12 Prozent der Befragten eine Rolle. Am wenigsten Angst vor einem Jobverlust haben der Studie zufolge die Franzosen (5 Prozent), vor den Holländern und den Indern (jeweils 6 Prozent).

Als überraschend wertet GfK-Autor Mark Hofmans, dass immerhin 23 Prozent aller Befragten angaben, überhaupt keine persönlichen Ängste zu haben. Spitzenreiter sind hier die Briten mit 43 Prozent, vor den US-Bürgern mit 37 Prozent. Mit deutlichem Abstand folgen auf den Plätzen drei und vier Indien und Belgien mit jeweils 23 Prozent sowie Ungarn (21 Prozent). In Deutschland gaben 20 Prozent der Befragten an, sich vor nichts zu fürchten.

Nach Gesellschaften unterteilt, haben laut GfK die Menschen am meisten Angst vor Krieg und Terror. In Westeuropa sind die spanische und französische Bevölkerung mit 47 Prozent und 38 Prozent diesbezüglich am besorgtesten, in Zentral- und Osteuropa beschäftigt dieses Thema die russische (41 Prozent) und polnische Bevölkerung (37 Prozent) am meisten. In den USA sind diese Ängste indes nur für ein Viertel der US-Bürger von Bedeutung.

Sorge um Klima kein großes Thema

Die globale Erwärmung und Umweltprobleme sind weltweit für nur 14 Prozent der Menschen ein Anlass zur Sorge. Dabei sind in Westeuropa die Schweden und Griechen mit jeweils 34 Prozent am meisten um die Umwelt besorgt, während in Deutschland nur 8 Prozent der Befragten angaben, Angst vor Umweltschäden zu haben. Ähnlich niedrig sind die Werte in Russland und der Tschechischen Republik. In den USA fürchten sich 14 Prozent vor einer Klimaerwärmung.

Insgesamt sei die Stimmung eher pessimistisch, fasst GfK-Autor Hofmans zusammen. Nur ein Fünftel der Befragten glaube, dass die Welt in Zukunft besser werde.

Für die im Auftrag des "Wall Street Journal Europe" erhobene Umfrage wurden im September und Oktober insgesamt 21.000 Menschen über 15 Jahren in 20 Ländern interviewt.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort