Manila Zehntausende Philippiner flüchten vor Taifun

Manila · Der vor den Philippinen tobende Taifun "Hagupit" ist gestern noch bedrohlicher geworden. Er wirbelte vor der Küste zeitweise mit Spitzengeschwindigkeiten von 250 Kilometern in der Stunde. Zehntausende Menschen waren auf der Flucht. Der Taifun war für die Meteorologen kaum berechenbar. Sowohl die Windgeschwindigkeit als auch der Kurs änderten sich fast stündlich. Die Behörden setzten auch die Hauptstadt Manila mit mehr als zwölf Millionen Einwohnern in Alarmbereitschaft. Arbeiter bauten Reklametafeln und Weihnachtsdekorationen ab, die bei heftigem Wind aus der Verankerung gerissen und zu tödlichen Geschossen werden könnten.

Bleibt der Taifun auf dem wahrscheinlichen Kurs, dürfte er heute Abend (MEZ) die Region treffen, die am 8. November 2013 von "Haiyan" verwüstet worden war. "Haiyan" war der stärkste Taifun, der je an Land kam, aber "Hagupit" war zeitweise schon größer und stärker. Durch "Haiyan" kamen vermutlich etwa 7200 Menschen ums Leben. In der Stadt leben noch Tausende in Hütten, die einem neuen Wirbelsturm nicht standhalten würden. Zehntausende Menschen packten nach Angaben des Katastrophenschutzes ihre Sachen und zogen zu Verwandten ins Inland oder flüchteten in Notunterkünfte. Allein etwa 34 000 Menschen bevölkerten Turnhallen, Schulen und Kirchen. Tausende Reisende strandeten gestern, weil Flüge und Fährverbindungen ausfielen. Zwölf Häfen stellten den Verkehr teilweise ein.

"Hagupit" ist der 18. Taifun in der Region. Meteorologen schätzten die Windgeschwindigkeit im Wirbel am Donnerstagabend bereits auf 195 Kilometer in der Stunde, mit Spitzenböen von 230 Kilometern.

(dpa)
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