Düsseldorf Zitterpartie um wertvolle Stradivari-Geige

Düsseldorf · Der Leihvertrag über das millionenschwere Instrument mit der Portigon AG läuft morgen aus.

Wird die wertvolle Stradivari "Lady Inchiquin" verkauft? Kurz vor Ablauf des Vertrags mit dem Geiger Frank Peter Zimmermann ist der Leihgeber Portigon auf den weltbekannten Musiker zugegangen. Portigon halte ein Gesprächsangebot "weiterhin aufrecht", heißt es in einem Brief der WestLB-Nachfolgerin Portigon AG. Der Leihvertrag zwischen dem Unternehmen und Zimmermann läuft morgen aus. Zimmermann hat eine Kaufoption auf die millionenteure Geige. Über den Kaufpreis gibt es aber Streit mit Portigon. Zimmermann kündigte in einem Brief an, das Instrument in Kürze zurückzugeben. Nach Angaben seines Beraters Karl-Joachim Hytrek ist die Übergabe für Dienstag geplant.

Der Duisburger Virtuose spielt eine Stradivari aus dem Jahr 1711. Seit 2002 hatte Zimmermann einen Leihvertrag mit der damaligen WestLB über die "Lady Inchiquin".

Die Portigon AG muss im Zuge der Abwicklung der inzwischen zerschlagenen WestLB auch die millionenschwere Kunst- und Instrumentensammlung der einstigen Westdeutschen Landesbank veräußern. Um den von Portigon geplanten Verkauf der Sammlung zu Marktpreisen hatte es seit Wochen Streit gegeben. Die rot-grüne NRW-Regierung will die Sammlung nun über eine Stiftung und möglicherweise auch private Investoren sichern. Allerdings hatte es nach dem Runden Tisch noch geheißen, es bestehe kein Zeitdruck.

Geigen-Virtuose Zimmermann hatte nach Angaben seines Beraters Hytrek Anfang Februar ein Kaufangebot für die Stradivari auf Grundlage von zwei unabhängig voneinander eingeholten Gutachten abgegeben. Dies soll bei knapp fünf Millionen Euro liegen. Portigon soll angeblich 5,8 Millionen Euro verlangen. Sollte Portigon das Kaufangebot nicht annehmen, müsste Zimmermann die Geige bis zum Wochenende zurückgeben, hatte Hytrek gesagt.

(dpa)
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