"Zurück in die Zukunft" 2015 - welche Visionen sind wahr geworden?

Düsseldorf · Fliegende Autos, intelligente Kleidung, personifizierte Wohnungstüren und eine Welt ohne Juristen - so stellte sich Star-Produzent Steven Spielberg 1985 die Zukunft vor. In seinem Hollywood-Blockbuster "Zurück in die Zukunft II" (1989) siedelt Spielberg seine futuristischen Fantasien im Jahr 2015 an.

 Marty McFly (Michael J. Fox) ist mit dem Hoverboard unterwegs.

Marty McFly (Michael J. Fox) ist mit dem Hoverboard unterwegs.

Foto: dpa

Marty McFly (Michael J. Fox) reist mit dem durchgeknallten Wissenschaftler Emmett Brown (Christopher Lloyd) in dessen Zeitmaschine, einem umgebauten DeLorean, von 1985 exakt 30 Jahre in die Zukunft, um Martys bis dahin noch hypothetischen Sohn vor einer Dummheit zu bewahren. Dabei trifft Spielberg mit seinen Zukunftsprognosen erstaunlich oft ins Schwarze - an anderer Stelle hinkt das reale 2015 aber noch hinterher.

In Sachen Kommunikation hatte Spielberg den richtigen Riecher: Im Film kommunizieren die Menschen wie heute über Skype von Angesicht zu Angesicht über einen Bildschirm. Im Bild eingeblendet sind Daten, die viele von uns heute schon über die sozialen Netzwerke preisgeben: Name, Hobbys, Vorlieben, Abneigungen, Haustiere. Willkommen im Jahr 2015. Das ist längst Realität. Noch nicht Standard, aber machbar sind das Öffnen der Wohnungstüre und die Identifikation von Menschen per Scan des Daumenabdrucks. Da kann die Realität schon mithalten - auch wenn das heute noch eine Kostenfrage ist. Und apropos Preise: Im Film kostet eine Pepsi-Cola im jahr 2015 knapp 50 US-Dollar - so weit ist es zum Glück noch nicht gekommen.

Autos schweben

"Da wo wir hinfahren, brauchen wir keine Straßen" - mit diesen Worten katapultiert "Doc" sich und Marty ins Jahr 2015. Autos fahren dort nicht, sie schweben. Verkehrschaos kann das nicht verhindern - die Staus verlagern sich einfach von unten nach oben -, doch Schlaglöcher und Glatteis gehören der Vergangenheit an. Leider hat es diese Technik noch nicht in die Realität geschafft. Autofahrer müssen auch im kommenden Jahr auf dem Boden bleiben. Doch man kommt dem schwebenden Gefährt näher. Im Film fliegt Marty auf einem "Hoverboard" über den Boden. Tüftler in den USA basteln seither an einem Prototyp. Das kalifornische Unternehmen Hendo hat inzwischen ein schwebendes Skateboard entwickelt, das die Boards durch Magneten abheben lässt. Marktreif sind sie noch nicht, sollen aber 2015 in kleiner Stückzahl einsetzbar sein. Nächster Schritt: schwebende Autos.

Was hat sich sonst noch bewahrheitet? 3D-Filme sind für uns längst nicht mehr futuristisch, staubabweisendes Papier wurde inzwischen erfunden, das vermeintliche Fenster ist ein Bildschirm mit frei wählbaren Landschaftsbildern. Noch nicht durchgesetzt hat sich die Abschaffung aller Rechtsanwälte zur Vermeidung von Bürokratie, die Jacke mit integriertem Föhn und die Pizza, die per Hydration auf die zehnfache Größe heranwächst. Im Ansatz aber existiert das alles schon. Auch das Auto, das im Film im jahr 2015 mit Kompost "betankt" wird.

Zeitmaschinen jedoch gibt es weder im realen Jahr 2015 noch im Filmjahr 2015. Der im Film bereits 1985 erfundene Zeitreise-DeLorean bleibt ein Einzelstück - zumindest, soweit wir es wissen.

(RP)
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