Sechs Fälle aus formaljuristischen Gründen aufgeschoben 19 in Genua festgenommene Personen vor Gericht

Genua (rpo). In Genua hat ein Gericht die Beratung über das weitere Vorgehen bezüglich der 19 beim G-8-Gipfel verhafteten Personen wieder aufgenommen. Sechs weitere Fälle wurden aus formaljuristischen Gründen zurückgestellt.

Bis Dienstag um Mitternacht müssen die drei Richter eine Entscheidung getroffen haben. Am Freitag hatten die Behörden bestätigt, dass zehn Deutsche weiter in Haft bleiben, denen die Mitgliedschaft im anarchistischen Schwarzen Block vorgeworfen wird.

Unter den am Montag verhandelten Fällen waren auch die von Mitgliedern des Publix Theater, einer politischen Straßentheatergruppe aus Österreich. Der Fall einer Amerikanerin aus der Gruppe konnte nicht verhandelt werden, weil sie drei Anwälte statt der vom italienischen Gesetz gestatteten zwei bei Gericht gemeldet hatte. Die italienische Polizei wirft der Theatergruppe vor, mit dem Schwarzen Block zusammengearbeitet zu haben, der für die Gewalt in Genua wesentlich verantwortlich gewesen sei. Die Theatergruppe bestreitet die Verbindung.

Das Sozialforum Genua, ein Dachverband der Globalisierungsgegner, erklärte, die Festnahme der Theatergruppe sei ein "Symbol und Beispiel für die willkürliche Gewalt" der Sicherheitskräfte. Bei den Ausschreitungen in Genua wurde ein Demonstrant von einem Polizisten erschossen, mehr als 200 wurden verletzt und rund 300 festgenommen.

(RPO Archiv)
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