Berlin 4,3 Milliarden Euro für Wohnungsbau

Berlin · Bund und Länder wollen eine Sonderabschreibung für Investoren einführen.

Bund und Länder wollen den Neubau preiswerter Wohnungen in besonders angespannten Märkten deutlich stärker steuerlich fördern als bislang geplant. Nach aktuellem Stand soll der Wohnungsneubau nun bis zum Jahr 2024 mit bis zu 4,3 Milliarden Euro gefördert werden. Bisher hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lediglich Steuerausfälle von einer Milliarde Euro eingeplant.

In den Verhandlungen mit dem Bund auf Arbeitsebene konnten die Länder jedoch offenbar eine deutlich großzügigere Förderung durchsetzen. Noch seien die Gespräche aber nicht abgeschlossen, hieß es im Bundesfinanzministerium.

Einig sind sich Bund und Länder darüber, dass in den angespannten Wohnlagen deutlich mehr preiswerter Wohnraum entstehen muss als bisher - auch um die große Zahl zugewanderter Flüchtlinge unterzubringen. Nach den Plänen sollen Investoren im Jahr der Anschaffung oder Herstellung und im Jahr danach jeweils zehn Prozent der Kosten gewinnmindernd von der Steuer abziehen können. Im dritten Jahr ist eine Sonderabschreibung von neun Prozent vorgesehen. Hinzu kommt die normale Abschreibung von zwei Prozent im Jahr. Innerhalb der ersten drei Jahre könnten Investoren damit 35 Prozent der Kosten beim Fiskus geltend machen, hieß es.

Im Vergleich zur ursprünglichen Planung Wolfgang Schäubles wurde der Kreis der förderungsfähigen Bauprojekte erweitert. So sollen jetzt auch Neubauten in Gebieten gefördert werden, in denen die Mietpreisbremse gilt. Zudem soll die Sonderabschreibung jetzt letztmals 2022 in Anspruch genommen werden können und nicht nur bis 2018. Aus der Förderung herausfallen sollen aber Neubauten ab einem Quadratmeterpreis von 2200 Euro. Eine endgültige Einigung wollen Bund und Länder am Donnerstag erzielen.

(mar)
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