Berlin 60 Prozent der Manager unzufrieden mit Regierung

Berlin · Die Mehrheit der Spitzenkräfte aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung ist laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach unzufrieden mit der Arbeit der großen Koalition. 54 Prozent der knapp 500 Befragten hätten sich Ende Juni/Anfang Juli enttäuscht über die Regierungsarbeit geäußert, heißt es im gestern vorgestellten "Elite-Panel" im Auftrag der Zeitschrift "Capital". Während sich 60 Prozent der Wirtschaftsvertreter unzufrieden zeigten, waren es nur 35 Prozent der Politiker. Allerdings wurde der Start der beiden Vorgängerregierungen nach 2005 und nach 2009 noch negativer beurteilt.

62 Prozent der Befragten halten die SPD für die dominierende Partei in der jetzigen Koalition. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sind die mit Abstand am besten bewerteten Kabinettsmitglieder, am schlechtesten schneidet Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) ab. Der Kanzlerin attestiert die Mehrheit der Entscheider weiterhin Führungsstärke und kluge Strategien. Allerdings gewinnt auch Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) an Anerkennung. "Gabriels Profil entwickelt sich", sagte Allensbach-Chefin Renate Köcher.

Die Rente mit 63 beurteilten 71 Prozent der Wirtschaftsvertreter und 41 Prozent der politischen Entscheider als "ernsthafte Belastung für die Wirtschaft". Drei Viertel der Entscheider stehen weiterhin hinter der Energiewende, aber 84 Prozent von ihnen finden, dass sie falsch umgesetzt wird. Die beschlossenen Kürzungen der Ökostrom-Förderung halten 82 Prozent für richtig, doch die Korrekturen reichen ihnen nicht. Anders als die Politiker stellt die Mehrheit der Manager den Atomausstieg generell infrage.

(RP)
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