Persönlich Ingvar Kamprad . . . gibt Ikea-Team Torten aus

Über 135.000 Ikea-Mitarbeiter in 45 Ländern freuen sich schon auf den 30. März. Denn zum 90. Geburtstag von Unternehmensgründer Ingvar Feodor Kamprad gibt es Torte und Kaffee für alle. Wo der Rentner selbst feiert, ist nicht bekannt. Vor drei Jahren ist Kamprad nach Jahrzehnten in der Schweiz zurück in seinen Heimatort gezogen. Seit dem Tod seiner zweiten Ehefrau im Jahr 2011 habe ihn dort nur wenig gehalten, erklärte der Rentner. Nun lebt der Vater von drei Söhnen, die sein Imperium 2014 übernommen haben, wieder auf seinem Hof in Almhult in Südschweden. Mit nur siebzehn Jahren gründete Kamprad, der aus einer wohlhabenden Landeigentümerfamilie stammt, 1943 das erste Ikea-Warenhaus. Sein deutscher Großvater war entfernt mit Reichspräsident Paul von Hindenburg verwandt. Ab 1955 gab es bei Ikea auch selbstentworfene Möbel. Dann ging das Konzept schnell auf.

Bis heute bauen die Produktentwickler modische Möbel in einer günstigen Version. In schwedischen Rankings hieß es zeitweise gar, Kamprad sei wohlhabender geworden wie Microsoft-Gründer Bill Gates.

Doch Kamprad ist stets ein Genie darin gewesen, sein Vermögen zu verstecken. Er tut alles, um arm und kauzig zu wirken. Bei Interviews klebt gelegentlich Zahnpasta an seinem Jackett. In seinen Flohmarktklamotten wirkt er wie ein in die Jahre gekommener Bohème. Er ist der geizige Småländer, der wenig wert auf Äußerlichkeiten legt und gerne mit einfachen Arbeitern ein Bier trinkt, so das sympathische Bild von Kamprad in Schweden. Seine Vergangenheit als Nazi hat er in den 90er Jahren offengelegt und tief bereut. Auch hat er zugegeben, Alkoholiker zu sein. Alleine Johan Stenebo, Kamprads ehemalige rechte Hand, hat ihn in dem Buch "Die Wahrheit über Ikea" anders gezeichnet. Kamprad sei ein genialer, aber kalter und manipulativer Chef, der auch den Luxus liebt. Alles andere sei Show.

(RP)
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