Schweizer Konzern will 25 Millionen Franken beisteuern Nestlé beteiligt sich an Zwangsarbeiter-Stiftung

Vevey (dpa). Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé beteiligt sich an den Zwangsarbeiter-Stiftungen Deutschlands und Österreichs sowie dem Vergleich zwischen Schweizer Großbanken und jüdischen Holocaust- Opfern. Wie Nestlé am Montag in Vevey am Genfer See mitteilte, will der Konzern als Beitrag zu der von Richter Edward Korman in New York genehmigten Vergleichssumme von 1,25 Milliarden Dollar einen Betrag von 25 Millionen Franken (rund 31 Mio Mark) bereitstellen.

Der Löwenanteil der Summe, die neben den Besitzern "nachrichtenloser Konten" auch Zwangsarbeitern zugute kommen soll, wird von den Schweizer Großbanken UBS und Crédit Suisse aufgebracht

"Von einigen Unternehmen der Nestlé-Gruppe, die in den nationalsozialistisch beherrschten Ländern tätig waren, steht fest oder ist anzunehmen, dass Zwangsarbeiter beschäftigt wurden", erklärte der Nahrungsmittelkonzern. Nestlé sei zwar damals noch nicht Eigentümerin dieser Firmen gewesen. Als Rechtsnachfolgerin nehme sie jedoch die "moralische Verantwortung wahr, einen Beitrag zur Milderung menschlichen Leidens zu leisten".

Nestlé wolle zudem auf freiwilliger Basis und aus Solidarität mit dem Gastland in Deutschland und Österreich jeweils einen Beitrag an die Stiftungen zur Entschädigung von Zwangsarbeitern leisten. Zwangsarbeiter waren nach Informationen der Schweizer Nachrichtenagentur sda unter anderem in den damaligen Werken Sarotti Berlin und Milchwerk Kappeln an der Schlei sowie bei Maggi Singen beschäftigt. Maggi wurde erst 1947 von Nestlé erworben.

Am Schweizer Bankenvergleich mit jüdischen Klägern beteiligen sich neben den Großbanken noch zahlreiche weitere Unternehmen wie Asea Brown Boveri (ABB) und Ascom sowie mehrere Schweizer Versicherungen.

(RPO Archiv)
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