Zahlen aus dem NRW-Ministerium Abi 2013: Gymnasien besser als Gesamtschulen

Düsseldorf · Schüler an Gymnasien in Nordrhein-Westfalen erzielen in allen Fächern bessere Durchschnittsnoten als die Absolventen von Gesamtschulen. Das geht aus einer Statistik zum Abitur 2013 hervor, die Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) vorgestellt hat.

Danach schnitten Gymnasiasten mit einem Abitur-Schnitt von 2,45 um eine Drittelnote besser ab als Gesamtschüler (2,75). Die Durchfallquote an den Gymnasien liegt in diesem Jahr bei 2,42 Prozent, bei Gesamtschulen beträgt sie 7,21 Prozent. Ein Sprecher des Schulministeriums erklärte, im vergangenen Jahr hätten 81,3 Prozent der Grundschüler, die zu einer Gesamtschule wechselten, keine Gymnasialempfehlung gehabt.

Besonders eklatant sind die Leistungsunterschiede im Fach Mathematik. Während an den Gymnasien 17,1 Prozent der Schüler weniger als fünf Punkte ("ausreichend") erzielten, liegt dieser Wert bei Gesamtschülern bei 33,4 Prozent. Bei den guten Noten zeigt sich ein ähnlicher Trend. Bei den Gymnasien bekamen 18,77 Prozent der Abiturienten, die einen Mathe-Leistungskurs belegt hatten, mehr als 13 Punkte ("sehr gut"). Bei den Gesamtschülern schafften dies nur vier Prozent. Löhrmann erklärte, der hohe Anteil schlechter Noten in Mathe hänge mit gestiegenen Anforderungen zusammen. Danach mussten viele Schüler Mathematik wählen, die dies sonst vermieden hätten.

Sigrid Beer, schulpolitische Sprecherin der Grünen, erklärte, man müsse vor der Leistung der Gesamtschüler "den Hut ziehen". Birgit Rydlewski, bildungspolitische Sprecherin der Piratenfraktion, sprach sich dafür aus, das System Gesamtschule zu optimieren. Ziel müsse sein, möglichst viele Schüler ohne Qualitätseinbußen zum Abi zu bringen. Petra Vogt, Schulexpertin der Union, forderte die Gesamtschulen auf, den Erfolg der Gymnasien zu analysieren, um bessere Ergebnisse zu ermöglichen. Die FDP-Politikerin Yvonne Gebauer sagte, die hohe Durchfallquote an den Gesamtschulen sei "erschreckend".

Im Zentralabitur 2013 erreichten die "Turbo-Abiturienten" (G 8) an den Gymnasien das gleiche Leistungsniveau wie der neunjährige Bildungsgang (G 9). Löhrmann bedankte sich bei allen Beteiligten, die die "überstürzte Einführung" des Turbo-Abiturs gemeistert hätten. Der G 8-Jahrgang schnitt mit einem Schnitt von 2,41 sogar besser ab als die G 9-Absolventen mit 2,44.

(RP)
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