Social Media Prognose zur Europawahl AfD dominiert die Diskussion im Netz

Düsseldorf · Meinungsumfragen und Prognosen gehören zu jeder Wahl. In den vergangenen Jahren wurde auch der Blick in die sozialen Medien wichtiger. Welche Parteien sind bei Facebook, Twitter und anderen Netzwerken angesagt? Und wie bewerten Nutzer die Positionen der Spitzenkandidaten? Ein Blick in die Ergebnisse lohnt sich.

 Convidera hat die Ergebnisse der Studie im Internet veröffentlicht.

Convidera hat die Ergebnisse der Studie im Internet veröffentlicht.

Foto: convidera.com

Die Analysten des Beratungsunternehmens Convidera haben in den vergangenen Wochen 241.000 Beiträge in Sozialen Medien durchsucht. Dabei wurden die großen Netzwerke wie Facebook und Google+ sowie Blogs und klassische Onlinemedien berücksichtigt. Auch der seit mehreren Jahren eingesetzte Wahl-o-Mat fand Berücksichtigung.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Die Diskussionen über die Europawahl finden vor allem im Social Web statt. Als Plattform nimmt Facebook die führende Position ein. In den Top 10 der Hauptakteure finden sich in erster Linie Journalisten. Lediglich ein Politiker fiel hier auf: Bernd Lucke, Spitzenkandidat der umstrittenen Alternative für Deutschland (AfD).

Stichwort AfD: Die eurokritische Partei dominiert die Diskussion im Social Web. 21 Prozent der Beiträge befassen sich mit ihr. Damit liegt die AfD deutlich vor den großen Parteien. CDU und SPD kommen beispielsweise nur auf jeweils 16 Prozent. Abgeschlagen liegen hier die Freien Wähler mit zwei Prozent.

Die Analysten versuchten zudem herauszufinden, wie die Nutzer inhaltlich zu den Parteien stehen, über die sie im Netz diskutieren. Hier dominiert nicht die AfD, sondern CDU und Freie Wähler, die jeweils 49 Prozent positive Einträge für sich verbuchen können. Freie Wähler, Linke und FDP erreichen ebenfalls Top-Werte. Die meisten negativen Beiträge ernteten indes CSU und die AfD.

Auch über den Zweikampf zwischen Martin Schulz und Jean-Claude Juncker wird im Netz debattiert. Schulz hat hier in Sachen Beiträge deutlich die Nase vorn und verzeichnet doppelt so viele Einträge wie sein Widersacher. Die anderen Kandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten kommen hingegen deutlich seltener vor.

Beim Fazit sind die Analysten vorsichtig. So haben die Erkenntnisse über Schulz und Juncker keine unmittelbaren Folgen. Schließlich wird der Kommissionspräsident nicht direkt von den Bürgern gewählt. In einer Sache sind sich die Experten aber relativ sicher: Geht es nach den Communities im Netz, müssen die etablierten Parteien das Abschneiden der AfD am Sonntag durchaus fürchten.

(csi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort