Düsseldorf AfD-Mitglieder wollen neue Landesliste erzwingen

Düsseldorf · Nach dem zuletzt offen ausgetragenen Streit um die Kungelei bei der Aufstellung der Landesliste für die NRW-Wahl lässt der innerparteiliche Protest nicht nach. Mehrere Mitglieder sammeln nun als Initiative "Basis wehrt sich" Unterschriften für einen Sonderparteitag, der über eine Wiederholung der Landeslistenwahl entscheiden soll. Nach eigenen Angaben kamen am Wochenende bereits über 100 Unterzeichner zusammen - notwendig seien fünf Prozent aller Parteimitglieder, also rund 250.

Nach den Ereignissen, die vorgefallen sind, sind die Initiatoren der Überzeugung, dass die AfD nicht zur NRW-Wahl zugelassen wird. "Es sind Fehler gemacht worden, die sollten korrigiert werden. Deswegen plädieren wir dafür, eine neue Liste zu wählen", heißt es. Wer letztendlich im Landtag sitzt, sei ihnen "persönlich völlig egal". AfD-Landeschef Marcus Pretzell wollte die Aktion nicht kommentieren. Er hatte nach dem Gespräch mit dem Landeswahlleiter auf Facebook betont, die Landesliste sei "nicht gefährdet", die Vorwürfe hätten sich "als bedeutungslos erwiesen". Ein abschließendes Urteil kann der Landeswahlleiter allerdings erst fällen, wenn ihm die Unterlagen vollständig vorliegen. Diese will die AfD nun zeitnah zur Überprüfung einreichen. Die Frist dafür endet im März.

Bei der Wahlversammlung am Wochenende in Euskirchen hat die AfD ihre Landesliste bis Platz 40 besetzt. Damit sei die Aufstellung vorerst abgeschlossen, erklärte eine Sprecherin gestern. Unter anderem auf der Liste: Dietmar Gedig, Polizist aus Solingen, der mit seiner Aussage, Kanzlerin Angela Merkel sei "wahnsinnig" und "kriminell", für Aufsehen sorgte.

(jra)
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