Hamburg Altkanzler Helmut Schmidt erfolgreich operiert

Hamburg · Ein Ärzteteam um den weltweit bekannten Herzspezialisten Karl-Heinz Kuck (63) konnte gestern Nachmittag das Blutgerinnsel in Helmut Schmidts Bein auflösen. Der Altkanzler kann das Krankenhaus voraussichtlich morgen wieder verlassen. Schmidt war am Dienstagabend auf die Intensivstation der Asklepios-Klinik in Hamburg-St. Georg eingeliefert worden. Er litt an einer Gefäßverstopfung im rechten Bein. "Das Bein wird wieder gut durchblutet", erklärte Kuck. "Der alte Zustand ist wieder hergestellt."

Gestern Morgen hatten Schmidts Ärzte zunächst darüber beraten, wie der Gefäßverschluss des Altkanzlers behandelt werden kann. Neben einer Bypass-Operation stand laut "Bild"-Zeitung auch eine Behandlung mit Medikamenten und das Einsetzen eines Katheters zur Debatte. Am Morgen ging es Schmidt bereits besser. "Herr Schmidt hat keine Schmerzen, konnte am Morgen schon wieder lächeln", zitierte die "Bild" eine Quelle aus dem Umfeld des Altkanzlers.

Erst Anfang August war der SPD-Politiker und Herausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit" ein Wochenende lang in dem Krankenhaus behandelt worden. Damals hatte nach Medienberichten Flüssigkeitsmangel dem 96-Jährigen gesundheitliche Probleme bereitet.

"Zeit Online" brachte einen Zusammenschnitt aus einem Interview mit Helmut Schmidt und "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo, das im November 2014 geführt wurde. Darin sagte der Altkanzler, er sei nie wirklich gesund gewesen. Das habe er als Politiker in Kauf genommen. Er sei wahrscheinlich an die hundertmal besinnungslos vorgefunden geworden. "Meistens nur wenige Sekunden, manchmal aber auch Minuten. Das haben wir mit Erfolg verheimlicht."

(RP)
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