Angst vor der Preisblase

Niemand mag das Wort in den Mund nehmen, aber die Sorge vor zumindest regionalen Preisblasen am Immobilienmarkt nimmt zu. Natürlich sind wir weit entfernt vom Kollaps à la USA 2007. Aber mit jedem Jahr, in dem Kaufpreise deutlich stärker steigen als Mieten, wächst die Gefahr. Und wenn Mieten in gleichem Ausmaß wie Preise klettern, ist das auch nicht besser, weil das Angebot an bezahlbarem Wohnraum für Teile der Bevölkerung schrumpft. Das birgt sozialen Sprengstoff, und vermutlich wird es bald zum Wahlkampfthema.

Die Europäische Zentralbank könnte das Problem entschärfen. Aber damit ist nicht zu rechnen. Dabei ist ihr Versuch, mit Nullzinsen und Flutung der Geldmärkte die Probleme in Südeuropa zu lösen, kaum von Erfolg gekrönt; stattdessen hat sie einen Geldanlage-Notstand ausgelöst. Der Rat für Verbraucher: Wer nicht ohnehin eine Immobilie haben will, sollte sich nicht von niedrigen Zinsen blenden lassen. Wenn man sich bei Haus oder Wohnung verkalkuliert, kann das viel schlimmere Folgen haben als realer Vermögensverlust in Zeiten steigender Preise.

(RP)
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