Duisburg/Oberhausen Antiterror-Razzia in Duisburg

Duisburg/Oberhausen · Die Polizei nimmt zwei Brüder aus dem Kosovo mit Nähe zu Salafisten fest.

Die Polizei hat in Duisburg zwei 28 und 31 Jahre alte Brüder in Gewahrsam genommen, die möglicherweise einen Anschlag auf das Oberhausener Einkaufszentrum Centro geplant haben. Der Zugriff erfolgte in der Nacht zu gestern durch ein Sondereinsatzkommando in den Duisburger Stadtteilen Marxloh und Bruckhausen. Die Verdächtigen sollen aus dem Kosovo stammen und streng muslimischen Glaubens sein. Einer der beiden verkehrte offenbar in einer Salafisten-Moschee in Marxloh, die von den Sicherheitsbehörden beobachtet wird.

Nach Auskunft des NRW-Innenministeriums gelten landesweit 55 Moscheen als salafistisch. Das bedeute, dass sie Salafisten als Treffpunkt dienten und dort auch salafistische Prediger aufträten, die versuchten, neue Anhänger zu rekrutieren. Ihr extremistisches Gedankengut verbreiteten sie in deutscher Sprache, aber auch auf Arabisch. All diese Einrichtungen habe der NRW-Verfassungsschutz im Blick, versicherte ein Ministeriumssprecher gestern auf Anfrage. Einzelheiten wollte er nicht nennen. Eine Rund-um-die-Uhr-Bewachung sei aber weder möglich noch nötig, hieß es dazu. Schwerpunkte der salafistischen Agitationen seien der Raum Köln/Bonn, das Ruhrgebiet sowie das Bergische Städtedreieck Remscheid-Solingen-Wuppertal.

Anfang Dezember hatte Innenminister Ralf Jäger (SPD) ein neues Programm vorgestellt, mit dem Schüler frühzeitig gegen salafistische Annäherungsversuche immunisiert werden sollen. "Der extremistische Salafismus stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Gerade Kinder und Jugendliche werden zum Ziel dieser pseudoreligiösen Missionare", sagte Jäger. Schule und Jugendarbeit müssten sich dagegen wappnen. Dies soll mit Hilfe von Theaterstücken, bei Lesungen und in Arbeitsgruppen erfolgen.

(RP)
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