Mangelndes Selbstbewusstsein gehört nicht zu den Eigenschaften des Norbert Röttgen. Der 45-jährige Meckenheimer dürfte sich als Chef der NRW-CDU daher auch für den Posten des Vize-Vorsitzenden der Bundespartei interessieren, der auf dem Parteitag im November vergeben wird. Für Röttgen, so ist aus seinem Umfeld zu hören, bleibt das Fernziel Bundeskanzler nur erhalten, wenn er in der CDU seine Machtbasis ausbaut. Als Stellvertreter Merkels und Chef des größten Landesverbands, der auf einem Parteitag ein Drittel der Delegierten stellt, wäre Röttgen formal der mächtigste CDU-Vize. Er würde schon von Amts wegen als Nachfolger ins Gespräch kommen, sollte es für Merkel eng werden. Doch Röttgens Netzwerk in Berlin ist ausbaufähig.