Westerwelle gestärkt nach FDP-Klausur in Bensberg
Bergisch Gladbach (brö) Die dreitägige Klausurtagung der FDP im rheinischen Bensberg hinterlässt einige Fragen, neue Wunden und einen gestärkten Außenminister. Nach der massiven Kritik an dem Umgang von Guido Westerwelle in der Libyen-Frage und einer angedeuteten Vertrauensfrage des Außenministers vor dem FDP-Treffen sah sich Parteichef Philipp Rösler zu einer klaren Solidaritätsadresse genötigt. Die Teamaufstellung der FDP werde so bleiben, sagte Rösler. Auch FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hatte sich früh hinter Westerwelle gestellt. Damit hat Westerwelle nach dem Führungswechsel in der FDP Anfang April zum zweiten Mal eine vorzeitige Ablösung als Minister überstanden. In Parteikreisen hieß es, dass die junge Führungsriege um Philipp Rösler und Generalsekretär Christian Lindner nun bis auf weiteres an Westerwelle festhalten müssten und ihn nicht zum Sündenbock möglicher Niederlagen bei den kommenden Landtagswahlen machen könnten. "Wenn die Jungen sich nicht trauen, ihn zu stürzen, müssen sie ihn stützen", heißt es in der Partei. Am Montagabend hatte es kurzzeitig danach ausgesehen, dass sich Rösler, Lindner und Gesundheitsminister Daniel Bahr doch für einen Sturz Westerwelles entscheiden könnten. Nach Auskunft mehrerer Beobachter hatten die drei an der Bar des Tagungshotels ein vorzeitiges Ablösen diskutiert.