PersönlichGünther Oettinger . . . hat ein Frauenproblem
Günther Oettinger (CDU) hat ein Frauenproblem - rein dienstlich, versteht sich. Denn der designierte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (59) möchte Europas Exekutive, in der Oettinger (60) seit 2010 als Kommissar für Energie tätig ist, weiblicher machen. In der Kommission des scheidenden Präsidenten José Manuel Barroso waren neun der 28 Kommissare Frauen. Die Damenriege gibt Juncker nun mit einem "Solidaritätsbrief" Rückendeckung. Darin werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, mindestens zehn weibliche Vertreter für die mächtige Exekutive zu benennen. Zwar hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits auf eine zweite Amtszeit für Günther Oettinger festgelegt, der zuvor fünf Jahre Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg war. Interessierte Brüsseler Kreise lancieren jedoch die Idee, Berlin könne doch noch eine Frau als Alternative benennen. Dass Juncker daran denkt, die Kanzlerin mit der Bedingung "gutes Ressort nur gegen Frau" unter Druck zu setzen, gilt zwar als unwahrscheinlich, es wäre jedoch eine pikante Pleite für Oettinger, der im baden-württembergischen Ditzingen aufwuchs und Jura und Volkswirtschaftslehre studierte. Der 60-Jährige ist seit 1994 mit Inken Oettinger verheiratet und hat mit ihr einen Sohn. 2007 gab das Ehepaar seine Trennung bekannt.