Düsseldorf"Charlie Hebdo": Satire, Skandale und gerne auch Blasphemie
Beim Attentat gegen das Satire-Blatt "Charlie Hebdo" wurden gestern auf einen Schlag vier der besten, aber auch umstrittensten Karikaturisten Frankreichs getötet. Stéphane Charbonnier alias "Charb", Jahrgang 1967 und seit 2009 Leiter der Wochenzeitung, ist in Frankreich für seine Comicserie "Maurice et Patapon" bekannt. Charbs Kolumne in "Charlie Hebdo" hatte den galligen Titel "Charb n'aime pas les gens" ("Charb mag die Menschen nicht"). Georges Wolinski, 1934 in Tunis geboren, zeichnete seit mehr als 50 Jahren. Neben "Charlie Hebdo" gehörten auch die kommunistische Parteizeitung "L'Humanité" und die inzwischen eingestellte Tageszeitung "France Soir" zu seinen Auftraggebern. Jean Cabut, Jahrgang 1938, war der Grandseigneur der französischen Comicszene. In der Kultzeitschrift "Pilote" begann seine Serie "Le Grand Duduche" bereits 1963. Neben "Charlie Hebdo" griff "Cabu" auch für das investigative Satireblatt "Le Canard Enchaîné" zur Feder. Bernard Verlhac, Künstlername "Tignous", wurde 1957 geboren. Auch er setzte wie seine Kollegen auf eine drastische Bildsprache, die sich über Jahrzehnte zum Markenzeichen von "Charlie Hebdo" entwickelt hatte.