WashingtonTrump: "Nicht alle diese Leute waren Neonazis"
Es sollte ein kurzer Auftritt im blattgoldglänzenden Foyer seines New Yorker Hochhausturms werden. Ein paar Sätze zum Straßenbau, zur Infrastruktur, zu beschleunigten Genehmigungsverfahren, mehr wollte Donald Trump eigentlich nicht sagen. Der Reformer, der im Dschungel der Bürokratie die Axt anlegt, so gedachte er sich zu präsentieren. Dann aber fragen Reporter nach Charlottesville, nach dem Aufmarsch von Rassisten. Und Trump redet frei von der Leber weg. "Rassismus ist böse", hatte er noch am Montag erklärt, auf Anraten enger Vertrauter, etwa seiner Tochter Ivanka, denen nicht entgangen war, für welche Irritationen die laue Stellungnahme sorgte, die er unmittelbar nach den Ausschreitungen abgegeben hatte. Das staatsmännische Statement, lässt er tags darauf erkennen, war nur eine kurze Episode. Trump stellt die rechten Fanatiker, die in die 50.000-Einwohner-Stadt in Virginia gekommen waren, um zu provozieren, auf eine Stufe mit linken Demonstranten, die ihnen die Stirn boten.