Argumente gegen die Angst

Pegida hat alle überrascht. Die etablierten Parteien ebenso wie die Initiatoren. Keine Seite hat diese Dynamik vorausgesehen. Zugleich weiß keiner, mit wem wir es eigentlich zu tun haben. Nazis? Normalos? Leute, denen Gräuel wie just das Massaker der Taliban an einer pakistanischen Schule Angst machen? Menschen, die Sorge haben, zu kurz zu kommen? Dass sich die Namensgeber der Bewegung bisher der öffentlichen Diskussion entziehen, lässt auf eine gewisse Überforderung schließen. Es entwirrt die Lage leider nicht. Ebenso wenig wie die Empörungsmaschinerie, die in Teilen der Politik schon auf Hochtouren läuft.

Dabei gilt es jetzt herauszufinden, was die Demonstranten treibt. Und wer. Hass, Angst, Vorurteile - das Internet ist voll davon. Aber wenn sich das mit einem Mal so geballt auf die Straßen Dresdens ergießt, kann das keinem im Land egal sein. Und wenn es denn so ist, dass Ressentiments in der Bevölkerung möglicherweise weiter verbreitet sind als bisher zur Kenntnis genommen, dann hat es keinen Sinn zu lamentieren. Dann muss geredet werden. Mag sein, dass es schwer wird, die Zweifelnden zu erreichen. Aber gegen die Angst vor Überfremdung gibt es viele gute Argumente. Und zu ihnen keine Alternative.

(RP)
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