CDU-Innenexperte und ehemaliger Bundespolizist Armin Schuster führt Aufstand gegen Merkel an

Düsseldorf · Wer sich tief in die parlamentarischen Abläufe des Bundestages eingearbeitet hat, für den ist Armin Schuster (54) eine bekannte Figur. Als dreifacher Obmann in Innen- und Untersuchungsausschüssen koordiniert er dort maßgeblich das Vorgehen seiner Fraktion.

  "Es ist an der Zeit, wieder Kontrolle über die Situation an den Grenzen zu erlangen", sagt Schuster unserer Redaktion.

"Es ist an der Zeit, wieder Kontrolle über die Situation an den Grenzen zu erlangen", sagt Schuster unserer Redaktion.

Foto: dpa, fis htf

Beim CDU-Parteitag in Karlsruhe dürfte sein Bekanntheitsgrad darüber hinaus steigen: Der Lörracher CDU-Abgeordnete will den Kurs der Kanzlerin ändern.

Wenn Angela Merkel und andere Spitzenpolitiker ihre Konzepte unter der Maßgabe entwerfen, dass Deutschland seine Grenzen ohnehin nicht sichern könne, dann ärgert sich Schuster und nennt das schlicht "Unsinn". Er vermag als Beleg auf seine persönliche Expertise zu verweisen. Er war bei der Bundespolizei, er war Grenzschützer, und zwar gerne.

Aufgegeben hat er den Job, weil ihn die heimische CDU fragte, ob er - das "Karteikartenmitglied" - auch mal praktisch mitmachen könnte.

Das reizte den Polizisten und ließ ihn entschlossen werden, auch gegen andere Kandidaten anzutreten, sich durchzusetzen, 2009 der SPD den Wahlkreis abzuluchsen und 2013 mit großem Vorsprung wiedergewählt zu werden. So ein direkt gewählter, von heimischer Mehrheit getragener Volksvertreter, der sich schon als Polizist den Mund nicht verbieten ließ, der erwartet vom Bundesparteitag nächste Woche nicht nur ein "klares Zeichen, dass der Zuzug von Flüchtlingen ab 2016 reduziert und reguliert wird".

Der geht auch schärfer ran: "Es ist an der Zeit, wieder Kontrolle über die Situation an den Grenzen zu erlangen", sagt Schuster unserer Redaktion. Das könne gelingen, wenn Deutschland mit Österreich und weiteren Balkan-Anrainern vorübergehend wieder stationäre Grenzkontrollen einführe. Wer aus einem sicheren Drittstaat komme, dürfe dann nicht mehr rein.

Damit will Schuster "mit genügend Druck" das erreichen, was Merkel mit "feiner Klinge" diplomatisch versuche: die Verteilung nach festen Quoten.

Wenn Angela Merkel und andere Spitzenpolitiker ihre Konzepte unter der Maßgabe entwerfen, dass Deutschland seine Grenzen ohnehin nicht sichern könne, dann ärgert sich Schuster und nennt das schlicht "Unsinn". Er vermag als Beleg auf seine persönliche Expertise zu verweisen. Er war bei der Bundespolizei, er war Grenzschützer, und zwar gerne.

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(RP)
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