Persönlich Ashton Carter . . . soll die USA verteidigen

Ashton Carters neues Aufgabenfeld soll die Verteidigung sein, doch zunächst wählte der ehemalige Harvard-Professor scheinbar die Offensive: US-Präsident Barack Obama habe ihn angerufen, um ihm das Amt des Verteidigungsministers anzubieten, schrieb er in einer Nachricht beim Kurznachrichtendienst Twitter: "Ich fühle mich geehrt und glücklich."

Im Nu wurde die Nachricht von Journalisten in den sozialen Netzwerken verbreitet. Dumm nur: Verfasser war ein italienischer Journalist und nicht der 60-jährige US-Amerikaner. Das Twitter-Konto war gefälscht. Trotzdem scheint an der Sache etwas dran zu sein; der Fernsehsender CNN will ähnliches von Regierungsbeamten gehört haben. Schon in Kürze sei mit der Nominierung zu rechnen, meldet der Sender.

Der US-Präsident würde mit der Berufung die Lücke schließen, die durch den Rücktritt von Chuck Hagel in der vergangenen Woche entstanden ist. Eine Notlösung wäre der Vater zweier erwachsener Kinder trotz der Absagen der beiden Wunschkandidaten von Obama nicht. Immerhin war der ehemalige Harvard-Professor für internationale Beziehungen und Sicherheit bereits von Oktober 2011 bis Dezember 2013 stellvertretender Verteidigungsminister - unter anderem unter dem bisherigen Pentagon-Chef Chuck Hagel.

Zuvor war Carter als Staatssekretär bereits für Logistik zuständig. In dieser Zeit erwarb er sich den Ruf eines Meisters für Budget-Management und als Experte für Waffenbeschaffungen. Mit seinen Studieninhalten hatte der Job jedoch wenig zu tun: Der verheiratete Carter studierte an der Yale-Universität mittelalterliche Geschichte und Physik.

Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung - er kümmerte sich schon unter der Clinton-Regierung um die Sicherheitspolitik der Regierung - galt er schon frühzeitig als einer der Nachfolgekandidaten. Die Berufung erfolgt nun durch den US-Präsident - und nicht via Twitter.

(RP)
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