Auf Geschäfts-Reise

Leicht hatte es Merkel nie bei ihren ersten Treffen mit amerikanischen Präsidenten. Dieses erste Mal aber dürfte das schwierigste werden. Auf der Kanzlerin lastet ein enormer Erwartungsdruck. Das liberale Amerika erwartet, dass sie gegenüber Trump den Geist der Freiheit verteidigt. Die Europäer wünschen, dass sie der EU die angedrohten Strafzölle vom Leib hält. Die US-Administration ihrerseits fordert einen konkreten Plan, wie Deutschland seine Rüstungsausgaben steigert. Es gibt mehr gegensätzliche Interessen als Gemeinsamkeiten.

Die Kanzlerin, die dafür berüchtigt ist, schwierige Partner zu Zugeständnissen zu bewegen, hat erkannt, dass Trump nur die Sprache des Geschäfts versteht. Daher nimmt sie die Chefs von Siemens, BMW und Schaeffler mit ins Weiße Haus. Sie sollen Trump erklären, welchen enormen Nutzen die US-Volkswirtschaft vom deutschen Engagement hat, dass die Deutschen in den USA Jobs schaffen und mit dem Dualen Ausbildungssystem die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen. Wenn es ihr gelingt, damit die geplanten Strafzölle ins Wanken zu bringen, wäre dies eine Großtat.

(qua)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort