Berlin/Krefeld Ausgebildete Flüchtlinge sollen arbeiten dürfen

Berlin/Krefeld · Vertreter von CDU und Grünen wollen Flüchtlingen mit Hochschulabschluss oder Berufsausbildung den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern. Der Vizechef der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, forderte, die sogenannte Blue Card für Flüchtlinge zu öffnen. Die Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis können bislang nur hochqualifizierte Personen aus Nicht-EU-Ländern erwerben, wenn sie einen Arbeitsplatz in Deutschland mit hohem Einkommen nachweisen.

Auch die Grünen sind für eine Öffnung, ebenso der Arbeitsmarktforscher Herbert Brücker. "Alle, die einen Hochschul- oder einen Berufsabschluss haben und eine Arbeitsplatzzusage mit tariflicher Entlohnung erhalten, sollten ein Visum für drei Jahre bekommen und aus dem Asylverfahren herausfallen", sagte Brücker. SPD-Politiker Klaus Barthel nannte eine solche Regelung dagegen zynisch: Flüchtlinge würden in Klassen eingeteilt.

In der Debatte um die Entlastung für Kommunen bei der Versorgung von Flüchtlingen forderte der Städte- und Gemeindebund NRW eine vollständige Kostenübernahme durch Bund und Land. Pauschalen könnten nur ein Zwischenschritt sein.

Die Stadt Krefeld wurde gestern von der Ankündigung des Landes überrascht, dass auf einem ehemaligen Kasernengelände eine Zeltstadt für 700 Flüchtlinge zur Erstaufnahme entstehen soll. Innenminister Ralf Jäger (SPD) rief dazu persönlich bei der Stadt Krefeld an.

(rl/vo)
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