"Human Rights Watch" 15 deutsche IS-Frauen im Norden Syriens in Haft

Berlin · In den Kurdengebieten im Norden Syriens werden derzeit mindestens 15 Frauen aus Deutschland festgehalten, die sich dem "Islamischen Staat" angeschlossen haben. Menschenrechtler fordern, die Frauen nach Hause zu holen.

 Eine IS-Flagge im Irak. (Archiv)

Eine IS-Flagge im Irak. (Archiv)

Foto: dpa

Das berichtet "Die Welt" unter Berufung auf den Terrorismus-Fachmann Nadim Houry von Human Rights Watch. Die betroffenen Frauen seien "in einer sehr schwierigen Situation", sagte der Jurist. Insbesondere für kleine Kinder seien die Umstände "keineswegs gut".

Frauen wollen nach Hause

Es gebe zwar keine Hinweise auf systematische Folter in den kurdischen Auffanglagern, sagte Houdry. Einige Frauen hätten jedoch berichtet, dass sie bei Verhören "geschlagen und erniedrigt" worden seien. "Sie wollen nach Hause, selbst wenn ihnen dort strafrechtliche Konsequenzen drohen". Einige Frauen wollten zumindest ihre Kinder nach Hause schicken.

Die Behörden aus Russland und Indonesien haben bislang in Nordsyrien gefangene Staatsbürgerinnen abgeholt. Andere Regierungen weigern sich bislang, die IS-Anhängerinnen aus der kurdischen Gefangenschaft zu holen.

"Die europäischen Regierungen sollten sich um ihre Staatsbürger kümmern, zumindest um die Kinder", forderte Houry. Sie seien selbst Opfer des Krieges "und oftmals auch ihrer radikalisierten Eltern. Sie sollten abgeholt werden, damit man sich in Europa um sie kümmern kann."

(csi/KNA)
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