Die Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad vor der UN-Vollversammlung in New York ist nach israelfeindlichen Äußerungen des Machthabers von zahlreichen Delegationen boykottiert worden.

Ahmadinedschad hatte in seiner Rede Israel scharf attackiert, wobei er das Land nie beim Namen nannte, sondern nur vom "zionistischen Regime" redete. Der Staatschef hielt Israel unter anderem "unmenschliche Politik" gegenüber den Palästinensern vor. Diese seien Opfer von "Völkermord". Den Juden warf der umstrittene iranische Präsident vor, "eine neue Form der Sklaverei" aufbauen zu wollen.

Daraufhin verließen Vertreter der deutschen Delegation ihre Plätze,...

.....und folgten damit den französischen Vetretern, die Ahmadinedschads Rede ebenfalls boykottierten.

Die kanadische Delegation hatte ebenfalls genug gehört, stand geschlossen auf und ging am Rednerpult vorbei aus dem Plenarsaal.

Nachdem sich weitere Delegationen - etwa die Großbritanniens - ein Beuspiel nahmen, sprach der kürzlich wiedergewählte Präsident der Islamischen Republik in New York schließlich vor halbleeren Rängen.

Während Ahmadinedschads Rede zogen zudem zahlreiche Demonstranten durch die US-Metropole und protestierten gegen Irans Präsidenten.

Der ließ sich aber von den Vorfällen nicht beeindrucken. Ganz offensichtlich mit Blick auf die USA prangerte Ahmadinedschad jene an, "die mehrere tausend Kilometer vom Nahen Osten entfernt sind" und ihre Truppen in die Region sendeten, "um Krieg, Blutvergießen und Terror zu verbreiten".

Der iranische Präsident zeigte sich jedoch auch prinzipiell offen für Dialog mit den USA. Der Iran sei bereit, jede Hand zu schütteln, die "uns ehrlich ausgestreckt wird", sagte Ahmadinedschad am Mittwochabend. US-Präsident Barack Obama hat die Metapher der ausgestreckten Hand mehrfach benutzt, um seine Bereitschaft zu einem Dialog mit dem Iran zu unterstreichen.

Nach dem Ende seiner Ansprache winkte Ahmadinedschad dann noch in den spärlich besetzten Saal und verließ das Rednerpult.