Nahost-Konflikt Abgelehnte Waffenruhe: Netanjahu droht der Hamas

Tel Aviv · Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine Verstärkung der Angriffe im Gazastreifen angedroht, sollte die radikal-islamische Hamas die Waffenruhe nicht einhalten.

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Foto: AFP/JACK GUEZ

"Wenn Hamas die Vorschläge ablehnt und der Raketenbeschuss nicht endet, sind wir darauf vorbereitet, unsere Angriffe fortzusetzen und zu verstärken", sagte Netanjahu am Dienstag in Tel Aviv bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, den ägyptischen Vermittlungsvorschlag zu unterstützen. Israels Sicherheitskabinett hatte die Initiative akzeptiert, die Hamas jedoch abgelehnt.

Steinmeier begrüßte, dass Israel sich mit den ägyptischen Vorschlägen für eine sofortige Waffenruhe einverstanden erklärt hat. Zugleich forderte er die Verantwortlichen in Gaza "mit aller Eindringlichkeit" auf, die Waffenruhe einzuhalten.

Die Feuerpause sollte um 8.00 MESZ in Kraft treten. Militante Palästinenser setzten allerdings auch nach Verkündung der Waffenruhe ihre Angriffe auf israelische Ortschaften fort. In der Hafenstadt Aschdod wurde ein Haus direkt von einer Rakete getroffen.

"Jetzt sind die Tore für eine Waffenruhe geöffnet und ich hoffe, dass es gelingt, auf diesem Weg weitere Schritte zu gehen", sagte Steinmeier. Er betonte, die Lebensbedingungen im Gazastreifen müssten verbessert werden. "Wir stehen fest zur deutsch-israelischen Freundschaft, gerade in diesen schweren Stunden", sagte er. "Israel hat das völkerrechtliche, politische und moralische Recht, seine Bevölkerung gegen Raketenangriffe zu schützen."

(dpa)
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