Abschaffung von Obamacare 22 Millionen US-Bürger wären unversichert

Washington · Auch der neue Vorschlag der Republikaner für eine Abwicklung "Obamacare" würde Millionen von Amerikanern die Krankenversicherung kosten. Das ergab eine Schätzungen des parteiunabhängigen Rechnungshofs des Kongresses.

 Am 23. März 2010 setzte der damalige US-Präsident Barack Obama seine Krankenversicherung per Unterschrift in Kraft.

Am 23. März 2010 setzte der damalige US-Präsident Barack Obama seine Krankenversicherung per Unterschrift in Kraft.

Foto: ap

22 Millionen Menschen würden dem neuen Gesundheitsplan der Partei von Präsident Donald Trump zufolge bis zum Jahr 2026 ihren Versicherungsschutz verlieren, teilte das CBO am Montag mit.

Die Zahl der Menschen ohne Krankenversicherung würde demnach bis 2026 auf 49 Millionen steigen. Das sind 18 Prozent aller US-Bürger unter 65 Jahren; gegenwärtig sind zehn Prozent davon ohne Absicherung.

Verglichen mit den Schätzungen des CBO vom Mai sind die Zahlen leicht gesunken. Damals kam die Prognose des Rechnungshofes zu dem Schluss, dass bis 2026 durch die von Trump angestrebten Änderungen im Gesundheitssystem insgesamt 23 Millionen Menschen ohne Absicherung wären.

In ihrem Streit über die Zukunft von "Obamacare" hatten die Republikaner am vergangenen Donnerstag einen neuen Anlauf zu einer Gesetzesänderung unternommen. Die republikanische Führung im Senat stellte ihren Gesundheitsplan vor, der das unter dem früheren Präsidenten Barack Obama eingeführte Krankenversicherungssystem ersetzen soll.

Die Einschnitte in die allgemeine Gesundheitsversorgung gehen in dem Entwurf nicht ganz so weit wie in dem Plan, den das Repräsentantenhaus einige Wochen zuvor verabschiedet hatte. Allerdings sieht auch der neue Plan drastische Einschnitte vor, etwa bei Medicaid, der staatlichen Krankenversicherung für Arme.

Völlig unklar ist aber, ob der Senat den Entwurf in der vorliegenden Form verabschieden wird. Zwar verfügen die Republikaner in der Kongresskammer über eine knappe Mehrheit von 52 der 100 Sitze. Doch erklärten vier Senatoren des erzkonservativen Parteiflügels bereits kurz nach Vorstellung der Pläne, dass sie den Entwurf in der jetzigen Fassung nicht billigen könnten. Ihnen gehen die Sparmaßnahmen nicht weit genug.

In jedem Falle müsste der Reformplan, sollte er vom Senat verabschiedet werden, noch mit dem Entwurf des Repräsentantenhauses auf eine Linie gebracht werden.

(AFP)
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