Fotos Afghanen bezahlen mit einem Finger für Demokratie
In einer Klinik in Herat sitzen mehrere Männer auf Pritsche. Radikal-islamische Taliban haben ihnen einen Finger abgeschnitten, weil sie sich an der Stichwahl des neuen Präsidenten beteiligt hatten.
Schon der Gang zur Urne war ein Beweis für großen Mut. Die Taliban hatten damit gedroht, diejenigen zu bestrafen, die ihr Recht zu wählen wahrnehmen würden.
Laut Innenministerium sollen es ingsesamt elf gewesen sein, die durch die Wahl einen Finger einbüßten.
Wer wählt, trägt unwiderruflich ein Mal. Der Finger wird mit nicht abwaschbarer Tinte markiert. So soll verhindert werden, dass Wähler mehrfach eine Stimme abgeben.
Mediziner behandelten die Verletzten im Hospital in Herat.
Dass die Wahlbeteiligung nun trotz aller Drohungen hoch ausfiel, ist ein starkes Symbol für die Macht der Demokratie. Millionen versetzten den Taliban eine - im übertragenen Sinn - schallende Ohrfeige, indem sie sich ihrem Terror nicht beugten.