Report der Bundesregierung So schlimm ist die Lage in Afghanistan

Kabul · Die Situation in Afghanistan hat sich weiter verschlechtert. Die Bundesregierung richtet sich daher auf einen noch langen Einsatz in dem Land ein. Das geht aus einem Bericht des ARD-Hauptstadtstudios über einen neuen Afghanistan-Report der Regierung hervor.

 Sicherheitskräfte in Kabul (Archivbild vom 02.03.2018).

Sicherheitskräfte in Kabul (Archivbild vom 02.03.2018).

Foto: ap, MH

Der Wiederaufbau der Institutionen des Landes und die Überwindung des jahrzehntelangen Konfliktes seien "Generationenaufgaben". Ein vorzeitiger Abbruch des Einsatzes könne "unkalkulierbare Folgen für die innere wie regionale Stabilität" haben, heißt es laut ARD in der Einschätzung der Regierung.

Der Bericht sei vom Parlament unter anderem für die Beratungen über die Zukunft des Bundeswehrmandats in Afghanistan angefordert worden, berichtet der Sender. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur will Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) das Bundeswehrkontingent für Afghanistan von 980 Soldaten auf bis zu 1300 Soldaten aufstocken. Das Kabinett beschließt die Verlängerung des Einsatzes wohl diesen Mittwoch.

Der Bericht der Bundesregierung liefert Hintergründe zum Plan. Im Norden Afghanistans, wo die Bundeswehr den Ausbildungseinsatz der Nato führt, habe sich die Bedrohungslage so verschärft, dass der Schutz der Ausbilder nicht mehr gewährleistet werden könne, heißt es darin. Deshalb könne "die Bundeswehr derzeit gerade einmal die Hälfte der vereinbarten Ausbildungsverpflichtungen erfüllen".

Der Bericht warnt nach ARD-Darstellung weiterhin vor einer deutlichen Verlangsamung von Fortschritten oder gar vor Rückschritten in den Bereichen Bildung und Gesundheit. Das zivile Engagement Deutschlands sei wegen "Kampfhandlungen, Anschläge und Entführungsgefahr" nur noch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen möglich.

(oko)
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