Weltweit Lob für Ablauf der Präsidentenwahl Millionen Afghanen lassen sich von Taliban nicht einschüchtern

Die Taliban schüchterten mit ihren Terrordrohungen die Wähler nicht ein. Millionen Afghanen bereiteten der ersten demokratischen Machtübergabe in der Geschichte des Landes den Weg.

Der Ablauf der Präsidentwahl in Afghanistan wird international als ermutigendes Zeichen gesehen. Die Bundesregierung gratulierte den Wählern in Afghanistan am Montag dazu, dass sie trotz aller Einschüchterungsversuche ihre Stimme abgegeben haben. Sie hätten "mit großem Mut" ihr demokratisches Grundrecht wahrgenommen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon würdigte die hohe Beteiligung an der Abstimmung.

Unterdessen wurden im Westen Afghanistans drei Polizisten getötet, als ein versteckter Sprengsatz explodierte. Dabei seien im Shindand-Distrikt in der Provinz Herat auch mehrere Menschen verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. In der südlichen Provinz Kandahar sprengte sich ein Selbstmordbomber neben einen Konvoi der Schutztruppe Isaf in die Luft. Unter den Soldaten gab es keine Verletzten oder Toten.

Millionen Afghanen hatten den Drohungen der Taliban getrotzt und bei der historischen Präsidentenwahl am Samstag für einen Nachfolger von Amtsinhaber Hamid Karsai gestimmt. Mit der Wahl bereiteten sie der ersten demokratischen Machtübergabe in der Geschichte Afghanistans den Weg. Zwar kam es zu tödlichen Anschlägen der Taliban. Die von den Aufständischen angedrohte Welle von Angriffen auf Wahllokale blieb aber aus. Die Abstimmung am Samstag verlief damit besser als erwartet.

Erste offizielle vorläufige Teilergebnisse werden erst in den kommenden Tagen erwartet. Das Endergebnis will die Wahlkommission (IEC) am 14. Mai verkünden. Sollte kein Bewerber eine absolute Mehrheit erhalten, ist für den 28. Mai eine Stichwahl vorgesehen.

Millionen Männer und Frauen hätten mit ihrer Stimmabgabe einen Beweis ihres Mutes sowie ein Bekenntnis zur Wahrnehmung ihrer Bürgerrechte abgegeben, teilte Ban in der Nacht auf Montag mit. Die Wahl sei ein wichtiger Schritt im Zuge der ersten demokratischen Machtübergabe in der Geschichte des Landes gewesen.

(dpa)
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