Terrornetzwerk profitiert von Verlusten des IS Al-Kaida gewinnt wieder an Stärke

Washington · Das Al-Kaida-Netzwerk gewinnt nach Einschätzung von US-Experten wieder an Stärke. Grund dafür sind die anhaltenden Verluste des IS.

Zwar stelle die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) derzeit "die größte terroristische Bedrohung" dar, Al-Kaida in Syrien sei aber "besorgniserregend", sagte der ehemalige Anti-Terrorismus-Chef des Weißen Hauses, Joshua Geltzer, am Montag bei einer Diskussion der Stiftung New America.

Sorge bereitet den Experten vor allem die sunnitische Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) in Syrien. Diese hatte im August die Kontrolle über die nordsyrische Stadt Idlib übernommen.

HTS sei lediglich eine "Neuauflage" von Al-Kaida, sagte Geltzer. Die Gruppe präsentiere sich gemäßigter als der IS und hoffe somit auf neue Anhänger.

Geltzer und andere Experten rechnen damit, dass die Gruppe angesichts der Verluste des IS in Syrien und im Irak eine zentrale Rolle einnehmen wird. Die jüngeren HTS-Anführer folgten dem Beispiel des IS, über soziale Medien neue Mitglieder zu gewinnen, heißt es in einem Bericht der Experten.

Die Gruppe konzentriere sich auf Anhänger, die vom noch extremeren Vorgehen des IS abgeschreckt seien. Al-Kaida könne demnächst wieder die größte Bedrohung darstellen.

(csr/AFP)
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