Al-Nusra-Front Beobachter: Syrische Truppen richteten in Idlib 15 Gefangene hin

Beirut · Vor der Einnahme der syrischen Provinzhauptstadt Idlib durch Kämpfer der radikalislamischen Al-Nusra-Front haben Regierungstruppen nach Angaben von Beobachtern mindestens 15 Gefangene hingerichtet.

Ein Luftabwehrgeschütz gemäßigter Rebellen in Idlib.

Ein Luftabwehrgeschütz gemäßigter Rebellen in Idlib.

Foto: afp, ADL/SH

Es seien "15 Leichen in einer Haftanstalt entdeckt" worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag. Die Männer seien "vor der Einnahme Idlibs von den Regierungstruppen exekutiert" worden.

Die Al-Nusra-Front, die mit dem Terrornetzwerk Al Qaida verbündet ist, veröffentlichte indes im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Video, auf dem mehrere Kämpfer an der Seite von neun Leichen in einer Zelle des Gefängnisses von Idlib zu sehen waren. Zu den Todesumständen machten die Islamisten allerdings keine Angaben.

Die Al-Nusra-Front hatte Idlib am Donnerstag angegriffen und brachte die Stadt bis Samstag unter ihre Kontrolle. Bei Kämpfen wurden laut der Beobachtungsstelle mindestens 130 Menschen getötet. Idlib ist damit nach dem nördlichen Raka die zweite Provinzhauptstadt, die der Kontrolle der Führung von Staatschef Baschar al-Assad entzogen ist.

In Syrien hatten sich Proteste gegen Assad vor vier Jahren zu einem Bürgerkrieg ausgeweitet. Mehr als 215.000 Menschen wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle seither getötet, Millionen weitere sind im In- und Ausland auf der Flucht. Seit dem vergangenen Jahr eroberte zudem die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat große Landesteile.

(AFP)
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