Menschenrechte Amnesty: Irak duldet Kriegsverbrechen

Berlin · Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft im Irak kämpfenden schiitischen Truppen Kriegsverbrechen an Sunniten vor. Mehrere im Kampf gegen den IS aufgestellte Milizen würden "aus Rache" Menschenrechtsverletzungen an Zivilisten begehen. Die Regierung in Bagdad dulde die Verbrechen.

 Irakische Sicherheitskräfte bei einer Kontrolle in Bagdad.

Irakische Sicherheitskräfte bei einer Kontrolle in Bagdad.

Foto: ap

Dutzende sunnitische Zivilisten seien von schiitischen Milizionären in den vergangenen Monaten entführt und gezielt hingerichtet worden, heißt es in dem Bericht. Auch Regierungstruppen würden Gefangene foltern und töten.

"Indem die Regierung in Bagdad Milizen gewähren lässt, billigt sie Kriegsverbrechen und fördert einen Teufelskreis von religiös motivierter Gewalt", sagte Donatella Rovera, die Krisenbeauftragte von Amnesty International.

Amnesty International geht davon aus, dass sich die schiitischen Kämpfer für Angriffe der IS-Terrormiliz rächen. Die extremistischen Sunniten hatten im Juni die Stadt Mossul im Nordirak erobert und seither rund ein Drittel des Landes unter ihre Kontrolle gebracht.

In Videos zeigen die Dschihadisten die Tötung von Hunderten Schiiten.

(dpa)
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