Am Freitag in Washington So läuft die Amtseinführung von Donald Trump ab

Washington · An diesem Freitag ist es soweit: Donald Trump wird in sein Amt eingeführt. Er ist dann offiziell der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Wir haben die wichtigsten Fakten zur Inauguration zusammengefasst.

Das ist das Kabinett von Donald Trump
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Der Tag der Amtseinführung hat schon bei einigen US-Präsidenten erkennen lassen, wie sie ihr Amt auszuführen gedenken. Umso gespannter dürften nicht nur die Vereinigten Staaten sein, wie Donald Trump sich am Freitag geben wird und was er in seiner Antrittsrede sagt. Denn bislang hat man nach der Wahl lediglich eine Pressekonferenz mit ihm erlebt.

Was aber passiert an diesem 20. Januar auf den Stufen des Kapitols in Washington? Ein Überblick.

  • Der Inauguration-Tag: Die Amtseinführung findet seit 1937 alle vier Jahre am 20. Januar statt und ist noch nie verschoben worden. Einzige Ausnahme: Fällt der 20. Januar auf einen Sonntag, dann wird die Zeremonie am 21. Januar abgehalten.
  • Sicherheit: Während der Zeremonie gilt die höchste Sicherheitsstufe. 28.000 Polizisten und andere Sicherheitskräfte sichern die Veranstaltung ab. Eine sieben Quadratkilometer große Zone in der Innenstadt wird für den Autoverkehr gesperrt. Passanten werden durchsucht. Die Teilnehmer der Vereidigungszeremonie vor dem Kapitol sollen durch Panzerglasplatten vor Heckenschützen abgeschirmt werden. An verschiedenen Punkten platzierte Lastwagen mit Zementladung, Müllwagen, Busse und andere schwere Fahrzeuge sollen ein potenzielles Terrorattentat mit Lastwagen wie in Berlin und Nizza verhindern helfen.
  • Der zeitliche Ablauf: Zunächst werden Donald Trump, sein Vize Mike Pence und ihre Familien einen Gottesdienst in der St. John's Church besuchen. Anschließend werden sie von Barack Obama und seiner Frau im Weißen Haus empfangen. Die beiden gehen dann zum Kapitol. Gegen 9.30 Uhr Ortszeit (15.30 Uhr MEZ) beginnen dort die Feierlichkeiten mit Musik. Um 11.30 Uhr gibt es die Eröffnungsrede, um 12 Uhr (18 Uhr MEZ) legen Trump und sein Stellvertreter den Eid ab. Danach wird Trump in seiner Rede seine wichtigsten Ziele skizzieren. Um 15 Uhr beginnt die Parade zum Weißen Haus. Am Abend nehmen Trump und seine Frau an drei Bällen teil.
  • Die Parade: Sie wird mit geplanten 90 Minuten die kürzeste in der US-Geschichte sein. Insgesamt werden an der Parade über die Pennsylvania Avenue zur Vereidigung Trumps mehr als 8000 Menschen aus 40 Organisationen teilnehmen, darunter auch Schul- und Universitätsbands, Veteranengruppen und Ersthelfer. Viele Straßen werden während der Parade gesperrt sein,
  • Die Gäste: Mehr als drei dutzend Abgeordnete aus den Reihen der Demokraten werden die Zeremonie boykottieren. Aber meisten Mitglieder von Senat und Repräsentantenhaus, die obersten Richter und das diplomatische Korps nehmen teil. Ebenso dabei: Obama, die bei der Präsidentschaftswahl unterlegene Hillary Clinton, deren Ehemann Ex-Präsident Bill Clinton sowie die ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush und Jimmy Carter.
  • Die Stars: Dem Trump-Team ist es nicht gelungen, absolute Top-Stars für das Musikprogramm zu gewinnen — der Widerstand in der Branche gegen den neuen Präsidenten ist groß. Beim Konzert am Lincoln Memorial treten nun etwa die Country-Sänger Toby Keith und Lee Greenwood auf, bei der Vereidigungszeremonie ein Mormonenchor, der Mormon Tabernacle Choir. Die 16-jährige Jackie Evancho singt die Nationalhymne. Mehr zu diesem Thema lesen Sie hier.
  • Der Amtseid: Die Eidesformel steht in der Verfassung der Vereinigten Staaten (Artikel II, Abschnitt 1): "Ich schwöre (oder beteuere) feierlich, dass ich das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten getreulich verwalten und die Verfassung der Vereinigten Staaten nach besten Kräften erhalten, schützen und verteidigen will." Falls die religiöse Überzeugung es jemandem verbietet, einen Schwur zu leisten, kann er "beteuern" statt "schwören" verwenden.
  • Proteste: Die Sicherheitsbehörden erwarten, dass am Freitag bis zu 900.000 Menschen in Washington zusammenströmen, darunter auch zahlreiche Demonstranten. Auch am Samstag werden sich Hunderttausende in der Hauptstadt versammeln - die meisten von ihnen als Teilnehmer einer Großdemo, einem "Frauenmarsch". Der Anti-Trump-Marsch wird über die National Mall ziehen. Bei dieser Veranstaltung gibt es dann auch Top-Stars zu sehen: Angekündigt haben sich die Sängerinnen Cher und Katy Perry sowie die Schauspielerin Scarlett Johansson.
  • Liveberichte gibt es im deutschen Fernsehen bei Phoenix, n-tv und N24 (ab 15 Uhr). "ZDF spezial" berichtet ab 19.25 Uhr. Um 21 Uhr fragt das 3sat-Wirtschaftsmagazin "makro": Was will Trump?
(das/dpa/afp)
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