Angriff auf kurdische Enklave Afrin Türkei startet Offensive auf syrisches Gebiet

Ankara · Auch wenn nicht Syrien das Ziel der militärischen Operation ist: Die Türkei will trotz der syrischen Warnungen ihre Militäroffensive gegen die kurdische Enklave Afrin starten.

 Ein türkischer Panzer wird in der Provinz Hatay (Türkei) zur türkisch-syrischen Grenze transportiert.

Ein türkischer Panzer wird in der Provinz Hatay (Türkei) zur türkisch-syrischen Grenze transportiert.

Foto: dpa, fgj

Die Offensive habe "de facto" bereits begonnen, sagte der türkische Verteidigungsminister Nurettin Canikli am Freitag im Hinblick auf sporadische türkische Artillerieangriffe auf die Miliz YPG in dem Gebiet. "Dieser Einsatz wird stattfinden, die Terrororganisation wird gesäubert werden", sagte er dem Fernsehsender A Haber bezüglich der YPG.

Die syrisch-kurdischen Kämpfer im Nordwesten Syriens stellten eine echte und wachsende Gefahr für sein Land dar, sagte Canikli. Die türkischen Behörden seien dabei, den besten Zeitpunkt für einen Angriff auszuarbeiten. Der Einsatz werde von mit der Türkei verbündeten syrischen Oppositionskämpfern durchgeführt und das türkische Militär werde sie unterstützen.

Die türkische Regierung betrachtet die syrisch-kurdische Miliz in Afrin als verlängerten Arm von kurdischen Rebellen, die in der Türkei kämpfen. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte in dieser Woche erklärt, das türkische Militär werde seine Einsätze gegen die Enklave innerhalb von Tagen beginnen. An der türkisch-syrischen Grenze wurden bereits Soldaten und Panzer zusammengezogen.

Die syrische Führung von Präsident Baschar al-Assad hat die Türkei vor einer Offensive gewarnt. Die syrische Luftwaffe werde jeden türkischen Kampfjet abschießen, der Angriffe innerhalb Syriens fliege, sagte Vizeaußenminister Fajsal Mekdad am Donnerstag. Sein Land betrachte jeden Luftangriff oder Bodeneinsatz der Türkei in Afrin als aggressive Handlung und einen Verstoß gegen internationales Recht.

(felt)
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